Wer auf Svalbard unterwegs ist, bewegt sich in Eisbärengebiet. Dabei spielt es keine Rolle, ob man nahe an Longyearbyen ist, oder nicht. Diese Erfahrung musste eine Gruppe von zehn Touristen machen, die mit Kajaks im Isfjorden unterwegs waren. Ihr Camp bei Gipsvika mussten sie räumen, als ein Eisbär sich nicht von den Abschreckversuchen abhalten liess, das Camp genauer zu untersuchen.
Die Gruppe hatte sich an der ehemaligen Gipsabbaustelle niedergelassen, nachdem sie den ganzen Tag unterwegs gewesen waren. Die ausländischen Touristen waren zu zehnt mit einem Guide unterwegs und hatten einen Eisbärenwächter aufgestellt. Gemäss Atle Rokkan, Leiter der Polizei auf Svalbard, sichtete der Wächter einen Eisbären frühzeitig beobachtete sein Verhalten. Als der Bär näherkam, weckte der Guide die Gruppe und versuchte, wie üblich, mit Signalpistolen den Bären zu vertreiben. Doch das Tier machte keine Anstalten, eine andere Richtung einzuschlagen. Es drang in das Camp ein und zeriss ein Zelt. Also kontaktierte die Gruppe die Sysselmannen in Longyearbyen. Diese rückten mit dem Hubschrauber an und es gelang ihnen, den Bären zu vertreiben. Da nicht klar war, ob das Tier wieder zurückkommen würde, wurde sicherheitshalber die ganze Gruppe evakuiert und nach Longyearbyen gebracht. Die Touristen vermochten zumindest, ihre wichtigsten Sachen zu retten. Nach Absprache mit der Polizei wird die Gruppe heute Freitag versuchen, zurück zum Camp zu gelangen und aufzuräumen. «Dies soll daran erinnern, dass es auch hier in der Gegend Eisbären gibt», meint Rokkan.
Quelle: Svalbardposten / Icepeople.net