Ein neues Mosaik vom «Mars Express» der ESA zeigt die nordpolare Eiskappe des Roten Planeten und ihre markanten dunklen Spiraltröge. Ein anderes Bilder-Mosaik zeigt den Korolev Krater in dem sich ein riesiger Eissee befindet. In den letzten Jahren wurden mehrere Vereisungen auf unserem Nachbarplaneten entdeckt.
Wasser gibt es heute auf dem Mars zwar nicht mehr, aber Eis gibt es in durchaus beachtlichen Vorkommen. Die beiden Polkappen des Planeten bestehen aus einer Mischung aus Kohlendioxid- und Wassereis, deren Anteil mit den Jahreszeiten stark schwankt. Zu sehen ist dies in einem Mosaik aus 32 einzelnen Umlaufbahnstreifen vom Nordpol. Das Bild zeigt eine Fläche von rund einer Million Quadratkilometer. Die Eisschichten sind bis zu zwei Kilometer dick und bestehen aus Wassereis und Eis aus Kohlendioxid. Die spiralähnliche Form stamme vermutlich von starken Wirbelwinden, ähnlich wie Hurrikans, teilt die ESA mit. An den steilen Abhängen sind Schichtungen zu sehen, die – ähnlich Baumringen – den jahreszeitlichen Wechsel von Eisablagerung und Staubbedeckung durch die Marsstürme widerspiegeln.
Korolev Krater – Ganzjähriges Eisreservoir
Der Einschlagskrater Korolev befindet sich im nördlichen Tiefland des Mars, unweit des großen Dünenfeldes Olympia Undae, das einen Teil der Nordpoleiskappe umgibt. Der zwei Kilometer unterhalb des Kraterrandes gelegene Kraterboden ist ganzjährig mit einer 1,8 Kilometer mächtigen Ablagerung aus Wassereis bedeckt. Diese gewölbte Eiskuppe bildet einen etwa 2200 Kubikkilometer umfassenden Gletscher aus nicht-polarem Eis auf dem Mars. Das ist in etwa ein Zehntel des Volumens der Ostsee. Man kann jedoch davon ausgehen, dass dieser Eismenge einige Anteile Staub beigemischt sind. Kleinere Mengen Wassereis sind in Form von dünnen Frostlagen auf und um den Kraterrand verteilt.
Heiner Kubny, PolarJournal