«Mars Express» entdeckt Eis auf dem Mars | Polarjournal
Hier zeigt uns «Mars Express» das Eis am Nordpol. Die permanente Eiskappe hat einen Durchmesser von rund 1.100 Kilometern. Die Eisschichten sind bis zu zwei Kilometer dick. (Foto: ESA/DLR/FU Berlin)

Ein neues Mosaik vom «Mars Express» der ESA zeigt die nordpolare Eiskappe des Roten Planeten und ihre markanten dunklen Spiraltröge. Ein anderes Bilder-Mosaik zeigt den Korolev Krater in dem sich ein riesiger Eissee befindet. In den letzten Jahren wurden mehrere Vereisungen auf unserem Nachbarplaneten entdeckt.

Mars-Nordpol – Wassereis und Staub am Nordpol des Mars. Die Schichten der Ablagerungen unterhalb der weißen Eiskappe bestehen aus einem Eis-Staub-Gemisch. Vermutlich sind einige dieser Schichten das Ausgangsmaterial für Staub und Sand, die vom Wind fortgetragen werden. (Foto: ESA/DLR/FU Berlin)

Wasser gibt es heute auf dem Mars zwar nicht mehr, aber Eis gibt es in durchaus beachtlichen Vorkommen. Die beiden Polkappen des Planeten bestehen aus einer Mischung aus Kohlendioxid- und Wassereis, deren Anteil mit den Jahreszeiten stark schwankt. Zu sehen ist dies in einem Mosaik aus 32 einzelnen Umlaufbahnstreifen vom Nordpol. Das Bild zeigt eine Fläche von rund einer Million Quadratkilometer. Die Eisschichten sind bis zu zwei Kilometer dick und bestehen aus Wassereis und Eis aus Kohlendioxid. Die spiralähnliche Form stamme vermutlich von starken Wirbelwinden, ähnlich wie Hurrikans, teilt die ESA mit. An den steilen Abhängen sind Schichtungen zu sehen, die – ähnlich Baumringen – den jahreszeitlichen Wechsel von Eisablagerung und Staubbedeckung durch die Marsstürme widerspiegeln.

Aufnahmen der KRSC-Kamera vom 20. Dezember 2018 an Bord der europäischen Sonde «Mars Express» zeigen den Einschlagskrater Korolev, dessen Grund permanent mit Wassereis gefüllt ist. (Foto: ESA/DLR/FU Berlin)

Korolev Krater – Ganzjähriges Eisreservoir

Der Einschlagskrater Korolev befindet sich im nördlichen Tiefland des Mars, unweit des großen Dünenfeldes Olympia Undae, das einen Teil der Nordpoleiskappe umgibt. Der zwei Kilometer unterhalb des Kraterrandes gelegene Kraterboden ist ganzjährig mit einer 1,8 Kilometer mächtigen Ablagerung aus Wassereis bedeckt. Diese gewölbte Eiskuppe bildet einen etwa 2200 Kubikkilometer umfassenden Gletscher aus nicht-polarem Eis auf dem Mars. Das ist in etwa ein Zehntel des Volumens der Ostsee. Man kann jedoch davon ausgehen, dass dieser Eismenge einige Anteile Staub beigemischt sind. Kleinere Mengen Wassereis sind in Form von dünnen Frostlagen auf und um den Kraterrand verteilt.

Hellas Planitia ist der größte Einschlagskrater auf dem Mars. Er hat einen Durchmesser von 2.200 Kilometern und ist bis zu neun Kilometer tief. Die Aufnahme zeigt, dass die tieferliegenden Regionen innerhalb des Kraters von Frost und Eis bedeckt sind. Im Vordergrund windet sich ein Tal. Möglicherweise floss dort einmal Wasser. (Foto: ESA/DLR/FU Berlin)
Diese Ansicht zeigt unterschiedliche Landschaftsformen im südlichen Hellas-Becken. Grosse Mengen Wasser haben das quer zu dem im Vordergrund sichtbaren Bergrücken verlaufende Tal ausgeschürft. An vielen Stellen ist Kohlendioxid-Frost abgelagert, Spuren des Winters und der damit verbundenen extrem tiefen Temperaturen auf der Südhalbkugel. (Foto: ESA/DLR/FU Berlin)

Heiner Kubny, PolarJournal

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