Rettungsaktion von 16 Passagieren im Svalbardarchipel | Polarjournal
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Der Expeditionstourismus rund um Svalbard hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Immer neue Schiffe möchten sich ein Stück des lukrativen Kuchens abschneiden. Neben mittel- und grossen Schiffen sind auch einige Anbieter vor Ort, die mit kleinen, gut ausgerüsteten Schiffen unterwegs sind. Doch auch diese sind nicht vor den Tücken der Arktis gefeit. Die MS Malmö, die schon lange in den Gewässern Svalbards unterwegs ist, musste seine Passagiere sicherheitshalber evakuieren lassen, als das Schiff im Eis stecken blieb.

Das Schiff war in der Hinlopenstrasse, dem Wasserweg zwischen Spitzbergen und Nordaustlandet, unterwegs. Nach Aussagen von Augenzeugen war schon viel Eis in der Strasse, aber noch immer manövrierbar. Doch am Dienstag, dem 3. September, nachmittags rief der Kapitän des Schiffes die Küstenwache Nordnorwegen an und meldete, dass das Schiff im Eis feststecke und Hilfe bei der Evakuierung der Gäste benötige. Die Küstenwache informierte umgehend die Sysselmannen, die ihren Rettungshubschrauber losschickten. Währenddessen machte sich die KV Andenes, das Schiff der Küstenwache, auf den Weg, um Hilfe zu leisten. Die Passagiere konnten von der Hubschrauberbesatzung abgeholt und sicher nach Longyearbyen gebracht werden. Das Schiff selbst trieb zuerst mit dem Eis in Richtung Rønnbeckoyane, eine kleine flache Inselgruppe in der Südwestecke der Strasse. Doch dem Schiff gelang es, sich zumindest aus der unmittelbaren Eisschicht zu befreien. Die Andenes hatte am Mittwochmorgen das Schiff erreicht und begonnen, einen Weg aus dem Eis zu schaffen. Gemäss der Einsatzleitung der Küstenwache herrschte zwar bei der Evakuierung Schneetreiben im Gebiet, aber es sei alles unter Kontrolle gewesen und niemand und nichts sei bisher zu Schaden gekommen. Die Malmö wird zurück nach Longyearbyen fahren und seine Gäste wieder abholen, um die Reise, die noch bis zum 14. September dauert, weiterzuführen. Die Gäste an Bord empfanden die ganze Situation als nicht gefährlich und fühlten sich gut aufgehoben. Sie dankten den Rettern und der Crew, die an Bord geblieben war, für die professionelle und schnelle Hilfe.

Der Eisbrecher der Sysselmannen, die Polarsyssel, konnte keine Hilfe leisten, da sie zurzeit ein anderes manövrierunfähiges Schiff mit Motorenschaden abschleppen muss.

Die Hinlopenstretet ist die Wasserstrasse zwischen Spitzbergen und Nordaustlandet. Im Bereich der Rønnbeckoyane musste der Kapitän Hilfe rufen. Karte: aus Svalbardposten

Quelle: Svalbardposten

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