Umbau des Eingangs zum Global Seed Vault auf Svalbard abgeschlossen | Polarjournal

Nachdem 2016 im Eingangsbereich des internationalen Saatgutlagers (Seed Vault) oberhalb von Longyearbyen Wasser eingetreten war, wurde beschlossen, Renovationsarbeiten in Angriff zu nehmen und den Bereich abzusichern. Eine in Longyearbyen ansässige Firma wurde mit den Arbeiten von den verantwortlichen staatlichen Stellen beauftragt. Doch die Umbauarbeiten erwiesen sich als kostenintensiver als zuerst veranschlagt. Insgesamt € 18 Millionen wurden in den Umbau investiert. Gut angelegtes Geld, sagen die Verantwortlichen.

Der Eingangsbereich, der vor 3 Jahren nach einem Unwetter etwas Wasser im Eingangsbereich aufgewiesen hatte, wurde komplett durch eine wasserdichte Konstruktion ersetzt und auch der Aussenbereich wurde neu gemacht. Zusätzlich wurden Gefriermatten und Gefriergeräte verwendet, um den Permafrostboden um den Bereich wieder zu regenerieren. Der Permafrostboden ist einer der Gründe, warum das Lager in erster Linie auf Svalbard gebaut worden war. Doch durch die Erwärmung Svalbard im Zuge der Klimaerwärmung wurde der Permafrostboden stärker aufgetaut als bisher angenommen. Die neue Anlage soll das Auftauen verhindern. Hege Njaa Aschim, die Kommunikationsleiterin von Staatsbygg, der Verwaltungsgesellschaft für das Ministerium für Kommunalverwaltung und Modernisierung, erklärt, dass zu keinem Zeitpunkt Gefahr für die wertvollen Inhalte im Lager bestanden hatte. Staatsbygg ist verantwortlich für das Lager und hatte den Auftrag für den Umbau erteilt.

Der neue Bereich hat nun einen Parkplatz für Besucher und ein externes Servicegebäude zur Kontrolle der Anlage. Besucher dürfen nach verschiedenen Vorfällen nicht mehr zum Eingangsbereich. Bild: Hilde Kristin Røsvik

Auch die im Zugangstunnel befindlichen Einrichtungen zur Kontrolle wurden aus dem Bereich entfernt und in einem neuen Servicegebäude ausserhalb untergebracht. Dadurch sollen auch unnötige Eintritte vermindert werden und sicherstellen, dass nicht wieder Wasser in den Tunnel gelangt. «Wir wollen so wenige Menschen wie möglich und auch so wenig Aktivität wie möglich innerhalb des Eingangs zum Saatgutlager. Das Einzige, was jetzt durchgeführt wird, sind die Einlagerungsarbeiten der Samen. Doch Versand und Ankunft und alle Formalitäten werden in Zukunft im Servicegebäude erledigt», erklärt Aschim weiter. Auch Besucher dürfen in Zukunft nicht mehr bis zum Eingang fahren. Ein Parkplatz abseits des Zugangs wurde dazu errichtet und ein Schlagbaum aufgestellt. Besucher dürfen nur noch zu Fuss die Umgebung betreten. Auf die Kosten angesprochen erklärt sie: «Wir hatten zuerst rund 100 Millionen Kronen (ca. € 10 Mio.) veranschlagt. Doch durch neue verbesserte Anpassungen, mussten wir weitere NOK 80 Mio. (ca. € 8 Mio.) beantragen. Das ist eine Menge Geld, aber es kostet eben, die Dinge richtig zu machen. Hier haben wir langfristig gedacht und haben jetzt eine sichere Lösung für das globale Saatgutlager.»

Die Arbeiten am Projekt wurden Staatsbygg an eine lokale Baufirma vergeben. Diese sind mit den Arbeiten trotz Hindernissen schneller als geplant fertig geworden und entsprechend zufrieden. Hinten: Rainer-Helge Braun, Staatsbygg & Projektleiter; vorne v.l.n.r.: Ronny André Olsen, Projektleiter Haehre Arctic AS; Bauleiterin Audhild Storbråten; Bauleiter Servicegebäude Henrik Karlsen. Bild Hilde Kristin Røsvik

Die Arbeiten am Tunnel, dem Servicegebäude und den Aussenbereichen übernahm die Firma Haehre Arctic AS in Longyearbyen. Projektleiter Ronny André Olsen ist auch entsprechend zufrieden mit dem Resultat. «Die Dinge liefen gut, obwohl wir auf Herausforderungen bezüglich der Geotechnik wie auch der Logistik gestossen waren. Ich denke, dass wir es aber gut gelöst haben und mit allen Beteiligten gut kooperiert hatten», erklärt er. Auch der Projektleiter bei Staatsbygg äussert sich ähnlich: «Wir sind sehr zufrieden mit dem Resultat. Es ist eine grossartige Sache geworden und die Arbeiten verliefen weitgehend nach Plan.» Die Eröffnung durch den Ladwirtschaftsminister Olaug Vervik Bollestad ist für den 21. Oktober angesetzt.

Quelle: Hilde Kristin Røsvik, Svalbardposten

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