Seit den ersten Tagen antarktischer Entdeckungsgeschichte war eine Aufgabe der Teams, die Terra incognita auch den Zuhausegebliebenen zu zeigen. Grössen wie Frank Hurley oder Herbert Ponting waren echte Meister hinter den Kameras und ihre Bilder und Filme sind legendär geworden. Eine ähnliche Vision haben zwei Künstler aus Australien: Mit Hilfe moderner Aufnahmetechnik soll dem Zuschauer ein einzigartiges Erlebnis und das Erspüren Antarktikas ermöglicht werden.
Nächsten Januar, wenn der australische Eisbrecher Aurora Australis wieder in Richtung Antarktis aufbricht, möchten die beide Künstler Dr. Adam Nash und Dr. John McCormick mit an Bord. Sie bilden das Kunstteam Wild System, welches Realkunst und Installationen miteinander verbindet und so den Zuschauer tief in das Kunstwerk eintauchen lässt. Das Team hatte das begehrte Australian Antarctic Arts Fellowship, ein Kunststipendium der australischen Regierung erhalten. «Wir hoffen, dass wir unser Erlebnis, an Bord der Aurora Australis zu sein, einfangen können und eine eindringliche, bewegende Arbeit daraus bilden können», erklärt Adam Nash. Auch John McCormick sagt: «Es ist ein lebenslanger Traum, in die Antarktis zu reisen. Wir möchten ein Werk kreieren, das den Geist derer ehrt, die das letzte grosse Wildnisgebiet der Erde erforscht hatten.»
Beide Künstler werden im kommenden Januar eine der letzten Fahrten des in die Jahre gekommenen Eisbrechers Aurora Australis begleiten und eine virtuelle Darstellung des Schiffes, der Reise und der Leute an Bord erstellen. Dabei verwenden sie in typischer Wild Systems-Manier neueste Technologien, von Drohnen, tragbaren Bewegungserfassungsgeräten, Umgebungsgeräuschrekordern, LiDAR-Scanner und verschiedene Kameratypen. Damit wollen McCormick und Nash die physischen Aspekte der Reise einfangen und eine lebensgetreue Nachbildung Antarktika erstellen. Zusammen mit interaktiven Kunstwerken sollen die Aufnahmen eine eindringliche Erfahrung ermöglichen, in die der Zuschauer via mobile, spielende und virtuelle Technologien eintauchen soll. Die Gesamtinstallation soll in Galerien und auf Festivals vor- und ausgestellt werden.
Quelle: Australian Antarctic Division