Von der Antarktis bis zum Mond | Polarjournal
Zwei Wohneinheiten bieten Platz für 10 Bewohner. Dank der hochwertigen Isolation trotzt der Container tiefen Temperaturen bis-45,3 Grad Celsius.

Das staatliche japanische Institut für Polarforschung in Tachikawa hat am 29. Oktober 2019 ein experimentelles Wohnmobil präsentiert, das für Forscher in der Antarktis gedacht ist. Laut der Nachrichtenagentur Kyodo News kann das Projekt später auch für den Aufbau einer bemannten Mondbasis verwendet werden.

Im Werk der japanischen Tokyo Misawa Homes Co Ltd wurden die Wohneinheiten geplant und gebaut, bevor diese in die Antarktis transportiert werden.

Ein Versuchsmuster des Hauses wurde von Mitarbeitern des Polarinstituts, der Firma Misawa Homes Co. und der japanischen Organisation für Luftfahrt- und Weltraumforschung JAXA entwickelt.

Das Wohnmobil sei so gestaltet, dass es auch von Personen ohne Architekturkenntnisse konstruiert und auf Schlitten bewegt werden könne. Die Entwickler wollen die Erkenntnisse aus dem Projekt nutzen, um eines Tages eine bemannte Mondbasis aufzubauen.

Hauskonstruktion

Das drei Meter hohe und sechs Meter breite Haus besteht aus Blöcken und hat eine kubische Container-Struktur. In zwei Containern können mehr als zehn Personen untergebracht werden.

Die Wände sind aus Holz und einer Galvalume-Beschichtung gebaut, die Temperaturen von bis zu – 45,3 Grad Celsius und einer Windgeschwindigkeit von 61,2 Metern pro Sekunde standhalten können. Die Photovoltaik-Solarpanels sollen Energie und Wärme speichern, um die Innentemperatur optimal zu halten.

Die Wohneinheiten stehen auf Kufen und werden im Konvoi mit Schleppfahrzeugen an den gewünschten Ort gebracht.

Die ersten Tests des Polarhauses sollen ab Februar 2020 auf der japanischen Forschungsbasis «Showa-Station» in der Ost-Antarktis stattfinden, wo es vom japanischen Eisbrecher «Shirase» aus dem Hafen von Tokio angeliefert wird.

Heiner Kubny, PolarJournal

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