Der nördliche Magnetpol der Erde wandert deutlich schneller Richtung Sibirien. Das stellten Wissenschaftler des britischen Geologiedienstes fest, berichtete das Portal Science Alert. Der NOAA zufolge hat der nördliche Magnetpol seit seiner Entdeckung im Jahr 1831 etwa 2 250 Kilometer zurückgelegt. Der Grund: Schwingungen von geschmolzenem Eisen im Erdkern – dem metallischen Inneren des Planeten.
Die Polverschiebung war zuerst verhältnismäßig langsam, was es Wissenschaftlern ermöglichte, sie leicht zu verfolgen. Aber in den letzten Jahrzehnten hat sich die Verschiebung auf rund 55 Kilometer pro Jahr beschleunigt. „Seit den 1990er Jahren wandert der Pol deutlich schneller als seit seiner Entdeckung. Wir wissen zu wenig über Änderungen im Erdkern, die diese Verschiebungen verursachen“, sagte der Geomagnetismus-Experte Ciaran Beggan vom britischen Geologiedienst.
Störungen an Navigationssystemen nicht absehbar
Die Wissenschaftler beschwichtigen. Die Verschiebung des nördlichen Magnetpols ist bis 2055 genau berechnet. Störungen bei GPS und sonstigen Navigationssystemen seien nicht absehbar.
Der nördliche oder arktische Magnetpol ist ein Punkt der nördlichen Hemisphäre, an dem die magnetischen Feldlinien des Erdmagnetfelds vertikal zur Erdoberfläche in die Erde eintreten. Der nördliche Magnetpol und der geographische Nordpol liegen an unterschiedlichen Punkten.
Heiner Kubny, PolarJournal