Russische Wissenschaftler wollen im Rahmen einer Simulationsforschung klären, welche Fähigkeiten ein Kandidat für einen Mondflug besitzen soll. Wie der Direktor des Institutes für medizinisch-biologische Probleme, Oleg Orlow, Journalisten mitteilte, soll eine erste «Mondbasis» in der Antarktis entstehen.
„In verschiedenen geographischen Zonen werden die Anforderungen an die künftigen Flugbesatzungen erarbeitet. So haben wir jetzt unsere Teilnahme an einem Programm für Antarktis-Expeditionen wieder aufgenommen. Unser Interesse richtet sich dabei auf die Formulierung der Anforderungen an die künftigen Crews für lunare Stationen“, so Orlow. Der Wissenschaftler präzisierte, dass diese Arbeit auf lange Sicht angelegt sei.
Die Staatskorporation Roskosmos und der Rat für Weltraumforschung der russischen Wissenschaftsakademie planen, im Zeitraum von 2036 bis 2040 einen vollwertigen Stützpunkt auf dem Mond zu errichten. Der Betrieb der Mondbasis soll mit „der Zustellung von Großgütern und der Anreicherung der Mond-Testgelände mit verschiedenen wissenschaftlichen Experimenten“ beginnen.
Laut einem im Jahr 2014 vorgebrachten Vorschlag der Roskosmos-Arbeitsgruppe und der Wissenschaftsakademie sollen die Mondbasis Module mit Lebenserhaltungs- und Strahlenschutzsystemen, Zentren zur Überwachung der Erde, Energieversorgungs- und Kommunikationsmittel sowie Arbeitsplätze für Experimente zur Verarbeitung und Nutzung von Mondmaterie und natürlichen Ressourcen, sowie zur Entwicklung und Erprobung neuer Weltraummittel und -technologien umfassen.
Heiner Kubny, PolarJournal