«REV Ocean» erhält in Bremerhaven das Finish | Polarjournal
Die «REV Ocean» bemüht sich, kritische Wissenslücken bei Umweltproblemen zu schließen, und innovative Lösungen zu entwickeln. Die Organisation will versuchen die Bereiche Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zu verbinden. (Bild: Lloyd Werft)

In einer Mitteilung der Lloyd Werft wird die «REV Ocean» als weltweit größtes Forschungs- und Expeditionsschiff angepriesen. Ihr Rohbau entstand in Rumänien. Die finale Ausrüstung soll das Schiff des norwegischen Geschäftsmannes Kjell Inge Røkke ab Frühjahr 2020 in Bremerhaven erhalten.

Die «REV Ocean» bietet Platz für 55 Wissenschaftler und 35 Besatzungsmitglieder. Zur Ausrüstung gehören wissenschaftliche Schleppnetze, Sonarsysteme, Labore, Auditorien und Klassenzimmer, sowie U-Boote. (Bild: Lloyd Werft)

Die «REV Ocean» wurde vom norwegischen Schifftsarchitekt Espen Oeino entworfen und von der Vard Werft im rumänischen Tulcea innerhalb von 18 Monaten gebaut. Das Schiff ist jedoch nicht nur eine Megayacht, sondern zugleich ein Forschungsschiff. Als solches soll es künftig etwa im Kampf gegen den Plastikmüll in den Meeren eingesetzt werden. An Bord finden bis zu 55 Wissenschaftler Platz. Die Abkürzung REV im Namenszug steht dabei für Research Expedition Vessel. Die «REV Ocean» ist in der Eisklasse – Polarklasse 6 registriert. Angetrieben wird das Schiff mit 4 Motoren mit je 3’600 PS.

Über die Donau, das Schwarze Meer, den Bosporus und Gibraltar ging es für die «REV Ocean» nach 18 Monaten Rohbauzeit in 35 Tagen zur finalen Ausrüstung zur Lloyd Werft in Bremerhaven. (Foto: Lloyd Werft)

Im Dock der Lloyd Werft in Bremerhaven soll das Forschungsschiff von April 2020 bis April 2021 liegen und Interieur, Deckbeläge sowie Farbe und Außendecken erhalten. George Gill, der Vertreter des Eigners, sagte in einer Mitteilung, die Entscheidung zugunsten der Lloyd Werft sei auch aufgrund ihrer Erfahrung mit Forschungsschiffen wie der «Polarstern» gefallen, die seit mehr als 30 Jahren regelmäßig dort umgebaut und gewartet werde. Rüdiger Pallentin, Chef der Lloyd Werft freut sich über das Vertrauen. Nach diesem letzten Bauabschnitt sei die Yacht betriebs- und arbeitsfähig.

Wie hoch der finanzielle Einsatz des 59-jährigen Røkke sein wird, wurde bisher nicht bekannt. Aus Werft-Kreisen ist zu vernehmen, dass allein der Bau des Schiffes deutlich im dreistelligen Millionenbereich liegt. Zudem hat der Milliardär – er gilt derzeit als der zehntreichste Norweger – schon sichergestellt, dass er nach Fertigstellung des Forschungs- und Müll-Schiffes ab 2020 ein 60-köpfiges Wissenschaftlerteam und die etwa 30 Crewmitglieder an Bord langfristig bezahlen will. 

Heiner Kubny, PolarJournal

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