Das weltweit einzige zivile Frachtschiff mit Atomantrieb wird später in diesem Jahr Baumaterial an die Küste der Antarktis bringen. Dieses wird dann über das Eis zur russischen Forschungsstation Wostok im Landesinneren von Prinzessin Elizabeth weiter transportiert.
Die «Sevmorput» ist ein nuklear angetriebenes Frachtschiff. Sie wurde von 1983 bis 1988 als Spezialfrachter mit verstärkter Bordwand und als Eisbrecher von der Saliw-Werft in Kertsch (Sowjetunion) gebaut. Durch die vorhandenen Kräne können die Container auch an Häfen ohne Containerbrücke entladen werden.
Es war Ende letzten Jahres, als bekannt wurde, dass das 260 Meter lange Schiff von ihrem Heimathafen Murmansk nach St. Petersburg fahren musste, da es in der Gegend der Kola-Halbinsel kein Dock mehr gibt, das groß genug ist, um das Schiff für die notwendigen Unterhaltsarbeiten aufzunehmen. Das Schwimmdock PD-50 in Roslyakova, nördlich von Murmansk, das zuvor für die «Sevmorput» genutzt wurde, sank im Oktober 2018.
Das atomgetriebene Containerschiff «Sevmorput» wird voraussichtlich Ende Februar auf seiner Rückreise durch die Ostsee und Kattegat in die Nordsee fahren und entlang der norwegischen Küste zum Barentssee Hafen Murmansk gelangen.
Rosatom, Russlands staatlicher Nuklearkonzern, teilt in einem Facebook-Update mit, dass die «Sevmorput» im Herbst 2020 mit Baumaterialien für die Forschungsstation Wostok im Landesinneren der Antarktis um den Globus fahren wird.
Die Wostok-Station wurde am 16. Dezember 1957 von der Sowjetunion gegründet und ist mit -89,2 ° C der Ort auf der Erde mit der niedrigsten jemals zuverlässig gemessenen Temperatur. Die Station liegt 1.253 km vom Südpol entfernt. Die «Sevmorput» liefert die Fracht an der Küste ab, von wo aus die Baumaterialien über den gefrorenen Kontinent transportiert wird.
Heiner Kubny, PolarJournal