Bizarre Grenzverhältnisse zwischen Russland und Finnland | Polarjournal
Der Grenzübertritt eines Reisenden wurde diese Woche im Südosten Finnlands unterbrochen. (Foto: Kari Saastamoinen / Yle)

Ein Reisender sitzt seit Tagen zwischen Finnland und Russland fest, nachdem die beiden Länder im Abstand von einem Tag Grenzbeschränkungen eingeführt hatten. Russland begann am Dienstag auf Mitternacht zu verhindern, dass Nichtrussen einreisen, und Finnland tat dies 24 Stunden später.

Der Grenzübergang Vaalimaa ist der meistfrequentierte der finnischen Ostgrenze sowie zwischen der EU und Russland. Das Zollamt liegt 190 km westlich der finnischen Hauptstadt Helsinki. Auf russischer Seite ist Sankt Peterburg 200 km entfernt. (Foto: Kari Saastamoinen / Yle)

Dadurch blieb der Reisende gestrandet, da er kein finnischer oder russischer Staatsbürger ist, sondern mit seiner Familie in Russland lebt. Deshalb konnte er am Mittwoch Russland verlassen und nach Finnland einreisen, aber nicht nach Russland zurückkehren. „Anscheinend wussten er einfach nicht, was an diesem Tag auf beiden Seiten der Grenze passiert war“, sagte Juha Kivelä, stellvertretender Kommandeur des südostfinnischen Grenzschutzes. Der Reisende wartet nun am Grenzübergang Vaalimaa, um herauszufinden, wie die finnische Polizei mit seinem Fall umgehen wird. Kivelä lehnte es ab, sich weiter zu dem Fall zu äußern, sagte jedoch, dass es von Zeit zu Zeit solche Fälle gibt.

„Ein typisches Beispiel ist, dass eine Person den Transport in sein Heimatland organisiert“, sagte Kivelä. „Die Person reist zum Beispiel über den russischen Zoll zum Flughafen Helsinki-Vantaa in sein Heimatland. Die Rückreise passiert dann umgekehrt“.

Die Situation entstand, weil Russland nur russischen Bürgern erlaubt, nach Russland zurückzukehren. In Finnland können Nichtstaatsangehörige nur mit einer ständigen Aufenthaltserlaubnis aus dem Ausland nach Finnland zurückkehren. Seit die Grenzen geschlossen wurden, haben mehrere Menschen versucht, nach Russland zu gelangen, aber sie seien alle zurückgewiesen worden, meinte Kivelä.

Heiner Kubny, PolarJournal

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