Erster Fall von COVID-19 in Nunavut aufgetaucht | Polarjournal

UPDATE ZUR SITUATION: Nunavut ist wieder frei von einer COVID-19-Infektion. Der Patient, der letzte Woche als positiv getest worden war, ist nun doch nicht an COVID-19 erkrankt. Ein zweiter Test plus eine Wiederholung mit dem Originalmaterial des ersten Testes hat gezeigt, dass das erste Resultat falsch positiv gewesen war. Der Leiter der regionalen Gesundheitsbehörde, Dr. Michael Patterson, erklärte an einer Medienkonferenz, dass die erneute Kontrolle des Originalmaterials durchgeführt worden war, nachdem keine weiteren Fälle von COVID-19 bei allen getesteten Personen nachgewiesen werden konnte. Dies ist bei einem hochansteckenden Virus wie SARS-CoV-2 ungewöhnlich und führte zur erneuten Kontrolle des Originalmaterials. Auch die Zweitkontrollen fielen alle negativ aus. Dr. Patterson entschuldigte sich bei der Bevölkerung und den Medien für die ursprüngliche Falschmeldung. Der Regierungschef von Nunavut, Joe Savikaataq, erklärte, dass die Nachricht zwar eine Erleichterung sei. Man müsse aber trotzdem weiterhin wachsam bleiben und die Massnahmen wie Hygiene, Abstand und zuhause bleiben, einhalten. Die verstärkten Massnahmen gegen Pond Inlet wurden wieder aufgehoben.

Bisher war Nunavut von COVID-19-Fällen verschont geblieben. Sowohl die Bundesbehörden in Ottawa wie auch die Regionalverwaltung in Iqaluit hatten alle möglichen Massnahmen ergriffen, damit das Virus sich nicht in der nördlichen Region einnisten kann. Denn die lokalen Gesundheitsversorgungen in den teilweise abgelegenen Gemeinden in Kanadas grösstem Territorium sind nicht auf eine solche Epidemie ausgerichtet. Doch nun ist in Pond Inlet, im Norden von Nunavut ein erster COVID-19-Verdacht bestätigt worden.

Gestern Donnerstag gab der Leiter der Gesundheitsabteilung von Nunavut bekannt, dass eine Person in Pond Inlet positiv auf das Virus getestet worden sei. Die erkrankte Person sei bereits in Selbst-Isolation und sei den Umständen entsprechend wohlauf. „Wir wussten, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis unser Territorium seinen ersten Fall haben würde“, erklärte Michael Pattison gegenüber den Medien. „Und unglücklicherweise ist heute der Tag. Wir kennen noch nicht die Umstände, wie die Person sich mit COVID-19 angesteckt hat. Uns ist klar, dass diese Meldung beängstigend ist.“ Klar ist, dass die Person mit bereits 20 anderen Leuten in Kontakt gestanden ist und entsprechend diese jetzt auch getestet werden. Contact Tracing soll herausfinden, wo sich die erkrankte Person gegebenenfalls angesteckt hat.

Das Krankenhaus in Iqaluit ist eines der wenigen richtigen Krankenhäuser in Nunavut. Die Gemeinden im Norden haben nicht die Ressourcen, auf eine COVID-19-Epidemie angemessen reagieren zu können.

Damit die 20 identifizierten Personen angemessen getestet werden können, wurden die Testmaterialien per Flugzeug mit einem Team von Experten nach Pond Inlet gebracht. Jeder Person wurden zwei Proben entnommen, die je in Iqaluit und in der Provinz Ontario auf das Virus untersucht werden. Damit erhalten die Behörden eine unabhängige zweite Meinung. Mit einem Resultat wird am Sonntag gerechnet. Das Notfall-Team in Pond Inlet wird die lokalen Behörden bei den weiteren Schritten und, falls notwendig, bei weiteren Tests unterstützen. Bis die Resultate vorliegen, sind in Pond Inlet sämtliche Aktivitäten auf eis gelegt.

Quelle: CBC News, Sara Frizzell

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