Unbemannte «Kamaz»-Lastwagen haben 2500 Kilometer auf der Erdöllagerstätte Ost-Messojakhskoje im autonomen Kreis der Jamal-Nenzen in Nordrussland erfolgreich zurückgelegt. Die Tests wurden im Rahmen eines gemeinsamen Projekts des russischen Ölunternehmens Gazprom Neft und des Nutzfahrzeugherstellers «Kamaz» durchgeführt. Das war vor allem dank dem vereinfachten Zugang hochautomatisierter Fahrzeuge zu öffentlichen Straßen und der Erweiterung der Geographie des Experiments möglich.
Ziel der Tests war es, die potenzielle Wirksamkeit unbemannter Lastkraftwagen zu bestätigen. Die Autos ohne Fahrer haben gezeigt, dass sie sich auf bestimmten Strecken mit hoher Genauigkeit bewegen, Informationen über doppelte Kommunikationssysteme austauschen, Hindernisse erkennen und die Fahrstrecke unter Berücksichtigung der aktuellen Verkehrssituation vorhersagen können. Die LKW’s wurden vom Kontrollzentrum auf der Erdöllagerstätte Ost-Messojakhskoje aus gesteuert.
Wie die Projektteilnehmer feststellten, ist der Hauptvorteil von unbemannten LKW’s ihre unbegrenzte Einsatzbereitschaft. Autos mit einem autonomen Steuerungssystem werden nicht müde und machen auch auf schwierigen Strecken, bei niedrigen Temperaturen, Schneestürmen und schlechten Sichtverhältnissen keine Fehler. Im Vergleich mit bemannten LKWs sind die «Kamaz» ohne Fahrer 50 Prozent sicherer und können die Frachtkosten um zehn bis 15 Prozent senken.
„Trotz der Tatsache, dass unbemannte Technologien für Russland ein relativ neues Phänomen sind, wurde die Nachfrage nach unbemannten «Kamaz»-Fahrzeugen vor einigen Jahren deutlich, und das Unternehmen ist seit langem in diesem Bereich tätig. Heute steigt das Interesse am Einsatz unbemannter Transporte unter Industrieunternehmen, und die Rechtsgrundlage wird allmählich gebildet. Das eröffnet uns neue Möglichkeiten“, sagte das Vorstandsmitglied vom «Kamaz» Irek Gumerow.
Er zeigte sich zuversichtlich, dass je nach der Lösung von rechtlichen Problemen, die die Produktion unbemannter Fahrzeuge in Russland lange Zeit eingeschränkt haben, dieses Thema eine neue Entwicklung erhalten wird.
Heiner Kubny, PolarJournal