Die polaren Regionen sind nicht nur in den Reisegunst gestiegen, zumindest vor der COVID-Krise. Auch medial haben die kalten Gebiete im Norden und Süden unserer Erde an Interesse gewonnen, zumindest in den Themenbereichen Klima und Sicherheitspolitik. Doch in der Arktis und der Antarktis steppt der (Eis)-Bär auch in anderen Bereichen und vieles davon ist spannend und wissenswert. Deswegen schreibt und teilt seit knapp 11 Monaten das Team von PolarJournal auf seiner Webseite Artikel und Berichte zu den verschiedensten Ereignissen. Heute nun, einen Monat vor dem ersten Geburtstag, geht der 500. Artikel online.
Das Team von PolarJournal, bestehend aus Heiner Kubny, Julia Hager und Michael Wenger, ist seit Anfang Juli 2019 bestrebt, fast täglich die interessantesten und wissenswertesten Neuigkeiten rund um die Polarregionen zu sammeln, zu teilen oder die Artikel auch selbst zu schreiben. Dabei sollen aber journalistische Grundwerte wie Faktenbezogenheit, Unabhängigkeit und Neutralität die Eckpfeiler darstellen. «Viele Medien reflektieren heutzutage die Meinung der Sponsoren, Chefredaktoren, politischer Parteien oder anderen Interessenvertreter. Unser Ziel ist es, dass die Menschen lediglich mit Fakten ihre eigene Meinung entwickeln können», meint Michael Wenger von PolarJournal. Dafür arbeiten die drei Schreiberlinge auch mal an Wochenenden und Feiertagen.
Doch was bedeutet das Erreichen der 500 Artikel für die drei Teammitglieder. Heiner Kubny, der nach seinem Rückzug aus dem Polarreisegeschäft eigentlich seinen Ruhestand geniessen könnte, meint auf die Frage: «Ich freue ich mich sehr darüber wie schnell es unser Team geschafft hat eine so grosse und treue Leserschaft mit unseren Berichten zu erreichen. Erstaunlich, PolarJournal gibt es noch nicht mal ein Jahr. Zudem macht es mir enorm Spass mit einem so kompetenten und motivierten Team zusammen arbeiten zu dürfen.»
Auch Michael Wenger, der Ex-Fischbiologe und jetzige Online-Redakteur sagt: «Als Mensch mit wissenschaftlichem Hintergrund möchte ich nicht, dass die Leute meine Meinung annehmen, sondern Wissen entwickeln, das auf Fakten beruht und daraus ihre Meinung kreieren. Wenn diese nicht mit meiner Meinung übereinstimmt, bin ich dann gerne bereit, darüber zu diskutieren. So entsteht Diskurs und Entwicklung. Und das habe ich in den vergangenen 500 Artikeln immer wieder erleben dürfen. Deswegen bedeuten die 500 für mich sehr viel.»
Julia Hager, der neueste und jüngste Zuzug zum Team meint: «500 Artikel = 500-mal Faszinierendes, Spannendes, Aufrüttelndes, mitunter Trauriges aber auch Lustiges ins Blickfeld gerückt, Wissensquellen erschlossen und dabei zahlreiche eigene Eindrücke, Erfahrungen und unvergessliche Begegnungen gespiegelt oder optisch wieder geweckt – so erlebe ich dies seit November letzten Jahres. Seit fast sieben Monaten bin ich nun schon Teil des PolarJournal-Teams und auch mir ist es besonders wichtig, unsere Leser über das Geschehen in den Polargebieten zu informieren und meine Begeisterung für diese Regionen an sie weiterzugeben. Ich freue mich sehr, dass wir mit unseren Artikeln immer mehr Leser gewinnen und sie damit für die Schutzwürdigkeit der Arktis und Antarktis sensibilisieren.»
Die Themenpalette, die in den vergangenen 499 Artikeln abgedeckt wurden, sind breit. Zwar dominieren wissenschaftliche Themen wie Klima, Wandel, Umwelt und Tiere. Doch auch von ökonomischen und sicherheitspolitischen bis zu kulturellen und sozialen Geschichten hin will man die Vielfalt der Polargebiete darstellen. Dies ist auch für Heiner Kubny der Teil, der ihn am meisten bewegt: «An und für sich ist jede News aus den polaren Regionen sehr spannend. Die Vielfalt und Abwechslung macht es aus.» Für Julia sind es vor allem die Berichte über Klima und Umwelt, die sie am meisten bewegt: «Der Artikel über die möglicherweise bereits erreichten Klima-Kipppunkte hat mich am stärksten bewegt, weil dies bedeuten würde, dass die globale Kettenreaktion in Gang kommt und uns keine Chance zum Umsteuern bleibt», erklärt sie. Und für Michael Wenger? «Sicherlich am meisten bewegt hat mich die Geschichte rund um den Flugzeugabsturz in der Drake Passage. Denn zum ersten Mal war ich als Schreiber näher dran als nur beim Teilen des Berichtes wie früher. Ich folgte den täglichen News der chilenischen Behörden, erlebte die Unsicherheit, ob jemand überlebt hatte und fühlte mit den Hinterbliebenen.»
Doch der Dank für den 500. Artikel geht nicht an das Team allein, sondern auch an alle die Quellen, von denen das PolarJournal-Team mitprofitiert. «Wir haben in den vergangenen Monaten herausgefunden und miterlebt, wie die Welt der Medienschaffenden über Polarregionen tatsächlich tickt», erklärt Michael Wenger. «Ohne die Portale wie «The Independent Barents Observer», «Eye on the Arctic”, “High North News”, “Arctic Today” und die ganzen Medienstellen der Antarktisprogramme, wäre es für uns sehr schwierig, alle diese News zu erhalten. Unser Dank geht auch an alle diese Menschen!» Und was wünscht sich die Crew für die nächsten 500 Artikel? «Mein Ziel ist es, zukünftig die Faszination der Polar-Regionen mit ihren positiven und auch leider negativen Ereignissen noch mehr interessierten Lesern näher zu bringen», meint Heiner Kubny. «Dass wir häufiger über Ereignisse und Entwicklungen berichten können, die Hoffnung geben und uns positiv stimmen, passend zum Weltumwelttag», erklärt Julia. «Eine noch engere Zusammenarbeit mit Interessenvertreter aller Couleur, so dass die Leute ein besseres Verständnis für die Polarregionen erhalten», sagt Michael Wenger.