Shell plant wieder Ölbohrungen in der Arktis | Polarjournal
Die mittlerweile stillgelegte Ölplattform «Polar Pioneer» in der Tschuktschensee. Im Jahr 2015 wurden die Bohrungen im Gebiet aufgegeben, weil nicht genügend förderbares Öl gefunden wurde. Foto: Mark Fink, Shell

Der holländische Mineralölgigant Shell plant erneut in der Arktis nach Öl zu bohren. Nach einigen Jahren Pause, die auf mehrere Zwischenfälle folgte, will der Konzern diesmal vor Alaskas North Slope Region aktiv werden – ein ökologisch hochsensibles Gebiet, das von Stürmen nicht verschont wird.

Nach Angaben von Achorage Daily News hat die Shell Offshore Inc. die Gründung der West Harrison Bay Unit in den Gewässern vor der National Petroleum Reserve Alaska beantragt, mit Plänen, in den kommenden Jahren in dem Gebiet nach Öl zu bohren.

Die nun geplanten Bohrungen sollen vor der Küste des National Petroleum Reserve Alaska (NPRA) vorgenommen werden. Karte: USGS

Wenn Shell einen Partner gewinnen kann, der sich an den Kosten und Risiken der abgelegenen Offshore-Exploration des North Slope beteiligt, rechnet der Konzern damit, dass er in den Jahren 2023 und 2024 Explorationsbohrungen in der West Harrison Bay Unit bohren wird.

Dem Antrag zufolge hat Shell seit mindestens einem Jahr versucht, einen Partner zu finden bevor die Coronavirus-Pandemie im Spätwinter zuschlug. Infolgedessen bittet Shell den Bundesstaat Alaska um die Genehmigung seines Explorationsplans für fünf Jahre, was es dem Unternehmen ermöglichen würde, einen Partner zu finden und das Entwicklungspotenzial des Gebietes besser zu analysieren.

Shell hält eine hundertprozentige Arbeitsbeteiligung an 18 Pachtverträgen, die über mehr als 300 Quadratkilometer in der beantragten Einheit umfassen.

Bei dem Transport vom Einsatzgebiet nach Seattle, Washington, riss sich die Ölplattform Kulluk vom Schlepper los und strandete auf Sitkalidak Island im Golf von Alaska. Foto: Petty Officer 3rd Class Jonathan Klingenberg, United States Coast Guard 

Shell hatte sich im Jahr 2015 aus der Arktis zurückgezogen, weil es unter anderem einen Zwischenfall mit der Bohrplattfrom Kulluk gab. Diese hatte sich im Dezember 2012 bei einem Transport vom Schlepper gelöst und strandete auf einer Insel im Golf von Alaska. Glücklicherweise kam es damals nicht zu einer Umweltkatastrophe.

Julia Hager, PolarJournal

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