Eismassen stoppen weiterhin die Versorgung | Polarjournal
Seit Tagen versucht das Versorgungsschiff «Malik Arctica» vergeblich Wintervorräte in Ittoqqortoormiit an Land zu bringen.
Die Eiskarte vom 16. Oktober 2020 zeigt viel Eis in der Bucht von Ittoqqortoormiit und ein grosses Feld von Treibeis (roter Rahmen) welches durch Winden in den Fjord verfrachtet wird. (Foto: Royal Arctic Line)

Seit dem 7. Oktober versucht das Versorgungsschiff «Malik Arctica» der Royal Arctic Line wegen den Eisverhältnissen vergeblich die Wintervorräte bei Ittoqqortoormiit an Land zu bringen. Ein erneuter Versuch wird, wenn es die Bedingungen erlauben, nächste Woche unternommen. Die teilte Royal Arctic Line in einer Pressemitteilung mit.

Seit 10 Tagen versucht die «Malik Arctica» schon die ostgrönländische Gemeinde Ittoqqortoormiit zu erreichen. Schwierige Verhältnisse verhindern bis anhin die Entladung der Wintervorräte. (Foto: Royal Arctic Line)

Am Donnerstag drehte das Versorgungsschiff in Richtung Reykjavik ab, um Treibstoff und andere Vorräte aufzunehmen. Die Reederei Royal Arctic Line sagte, dass die Windverhältnisse und andere Wetterfaktoren bestimmen würden, wann das Schiff Ittoqqortoormiit erreichen wird. Es hieß: „Die Eisbedingungen im Moment sind eine Herausforderung“. 

„Wir sind weiterhin optimistisch hinsichtlich der Lieferung der Winterversorgung an die Gemeinde Ittoqqortoormiit. Daher wird die «Malik Arctica» Anfang nächster Woche wieder in die Gegend zurückfahren. „Die Royal Arctic Line kann derzeit nicht sagen, wann das Schiff in Ittoqqortoormiit anlegen und die Fracht entladen kann, aber wir beobachten die Eissituation genau“, sagte der Schiffseigner.

Gespannt warten die Kinder auf das Versorgungsschiff. Die Bewohner von Ittoqqortoormiit sind dringend auf die Wintervorräte angewiesen. Frühestens im nächsten Juli ist es Schiffen wieder möglich an diesem exponierten Ort anzulegen. (Foto: Heiner Kubny)

„Die Entladung in Ittoqqortoormiit wird voraussichtlich drei Tage dauern. Zu berücksichtigen ist nicht nur, dass wir sicher hinkommen. Wir müssen zum Entladen stabile Verhältnisse antreffen und auch wieder sicher aus dem Gebiet herauskommen“s, steht weiter in der Pressemitteilung von RAL.

Die Entscheidung zum Fahren ist daher eine Entscheidung, die sowohl auf der Grundlage von Wetter- und Eiskarten als auch auf der Grundlage lokaler Beobachtungen und unter Berücksichtigung der Sicherheit von Besatzung, Schiff und Gütern getroffen wird.

Ittoqqortoormiit ist auf der Ostseite Grönlands die am nördlichsten gelegene Gemeinde mit 345 Einwohnern. Das Versorgungsschiff liefert in der Regel nur zwei Mal pro Jahr Güter in den abgelegenen Ort. Ansonsten leben die Bewohner von der Jagd und dem Fischfang.

Heiner Kubny, PolarJournal

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