JSC Rosgeologia und MegaFon geben den Abschluss der ersten Phase der Offshore-Forschung im Rahmen des Projekts zur Verlegung einer transarktischen Kabelverbindung von Asien nach Europa bekannt. Das Forschungs- und Vermessungsschiff «Professor Logachev» traf nach Abschluss der Expedition in Wladiwostok ein.
Schon seit längerer Zeit ist eine Glasfaser-Kabelverbindung durch das Polarmeer im Gespräch. Das transarktische Kabel soll von China und Japan bis in die norwegische Stadt Kirkenes und nach Murmansk führen. Unterwegs sind mehrere Landestationen geplant, unter anderem in Alaska und im arktischen Russland.
Im Rahmen der Arbeiten wurden die schwierigsten Streckenabschnitte im Wassergebiet der Nordseeroute mit einer Gesamtlänge von 6.500 km auf Eisbedingungen untersucht, bzw. vermessen. Die Studie umfasste das Erfassen der Profile und das Vermessen der Wassertiefe mit einem Mehrstrahl-Echolot. Die Arbeiten wurden in Gebieten mit einer Tiefe von 30 bis 613 Metern durchgeführt. Die Expedition begann am 5. August 2020 in Murmansk und dauerte drei Monate. Während 105 Tagen legte die «Professor Logachev» etwa 16.000 km zurück. „Unter den schwierigen Bedingungen der Arktis konnten wir dank der gut koordinierten Arbeit und Professionalität des Projektteams alle Schwierigkeiten überwinden und die Arbeiten deutlich früher als geplant abschließen. Die Bedingungen im Polarmeer waren günstig, und die gesamte Vermessungsfahrt wurde ohne Hilfe eines Eisbrechers durchgeführt.“ sagte der Generaldirektor der JSC „Rosgeologia„ Sergei Gorkov
„Die erste Phase der Arbeiten ist nun abgeschlossen. Die während der Expedition gesammelten Daten werden im Winter-Frühling 2020-2021 von Spezialisten der Rosgeologie verarbeitet. Nächstes Jahr werden wir die zweite Phase der Untersuchung durchführen. Dabei geht es um die Erfassung des Grundgesteins entlang der Route. Die erzielten Ergebnisse werden es uns ermöglichen, die optimale Route für die Verlegung des Kabels zu finden.“ sagte Gevork Vermishyan, Generaldirektor von MegaFon.
Laut Informationen wird das Kabel eine Übertragungskapazität von 200 Tb/s haben. Die Kosten des Projektes dürfte bis zu 1,2 Milliarden Euro betragen. Im Laufe des Jahres 2021 soll eine Ausschreibung für die Bauarbeiten veröffentlicht werden.
Heiner Kubny, PolarJournal