«Sentinel 6» unterwegs für den Klimawandel | Polarjournal
Am 21. November 2020 um 18:17 Uhr MEZ startete in Kalifornien eine Falcon-9 Rakete des Raumfahrtunternehmen SpaceX und brachte den Satelliten «Sentinel-6» ins Weltall. (Foto: SpaceX)

Der Forschungssatellit «Sentinel-6» ist am 21. November 2020 um 18:17 erfolgreich ins All gestartet. Er hob an Bord einer Trägerrakete von der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien ab. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa übertrug den Start live auf ihrer Website. Der Satellit soll die Ozeane der Erde beobachten und Millimeter genau kartieren und so die Veränderungen des Klimawandels dokumentieren.

Die Falcon-9 Rakete mit dem bereits montierten Sentinel-6 Satelliten wird zur Startrampe gefahren. (Foto: SpaceX)

Der Start war ursprünglich am 10. November geplant gewesen, dann aber wegen einer Überprüfung der Motoren der Trägerrakete auf den 21. November verschoben worden. Mit einer Falcon-9-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX wurde der 1.362 kg schwere Satellit «Sentinel 6» als der erste von zwei identischen Satelliten, ins All geschossen. Der «Sentinel-6-Satellit Michael Freilich» wurde zu Ehren des kürzlich verstorbenen ehemaligen Direktors der NASA Earth Science Division, Michael Freilich benannt, der maßgeblich zur Weiterentwicklung der weltraumgestützten Ozeanmessungen beigetragen hat.

Aus rund 1.336 Kilometer Höhe wird der Satellit den Meeresspiegel zentimetergenau vermessen. Die Daten von «Sentinel-6» werden in Echtzeit übertragen und sind für jedermann frei einsehbar. «Sentinel-6» wurde von Airbus in Deutschland gebaut. Der Satellit trägt einen Radar-Höhenmesser, ein Mikrowellen-Radiometer und Instrumente zur genauen Ortung des Satelliten im Orbit. Im Zusammenspiel werden die Instrumente Veränderungen des Meeresspiegels bis auf wenige Zentimeter genau verfolgen. Wissenschaftler wollen damit unter anderem den Klimawandel besser vorhersagen. Die Erdumlauf-Zeit beträgt 112 Minuten. In nur zehn Tage schafft es «Sentinel-6» die komplette Vermessung der Weltmeere aufzuzeichnen. Im Rahmen des Erdbeobachtungsprogramms «Copernicus» wird der Satellit von einem Kontrollzentrum bei Eumetsat von Darmstadt aus gesteuert.

Der einem kleinen Haus gleichende Satellit «Sentinel-6» hat Grundmasse von 5.08 x 2,34 Meter und ist 2,58 Meter hoch. Sein Gewicht beträgt 1.362 Kilogramm. (Foto: ESA)

Die geplante Missionsdauer von «Sentinel-6» ist auf 5,5 Jahre festgelegt. Der baugleiche Satellit «Sentinel-6B» soll im Jahr 2025 gestartet werden und die Messreihe ins nächste Jahrzehnt fortsetzen.

Heiner Kubny, PolarJournal

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