Oleg Tinkov, einer der reichsten Russen hat sein eigenes ausgefallenes Hobby. Er liess sich in der niederländischen Damen-Werft in Vlissingen einen eigenen Eisbrecher bauen. Der Eisbrecher kostete den Milliardär mehr als 100 Millionen Euro. Tinkof möchte das Schiff etwa 20 Wochen pro Jahr selber genießen. In der übrigen Zeit können Interessenten den Eisbrecher leasen. Kosten für eine Woche 740.000 Euro – nicht gerade ein Schnäppchen.
Das 77 Meter lange Schiff «La Datcha» wurde am 3. Juli von der Werft Damen Yachting in der niederländischen Hafenstadt Vlissingen vom Stapel gelassen. Die Yacht hat eine Besatzung von 24 Seeleuten und ist für 12 Passagiere ausgelegt. Für die Gäste verfügt das Schiff über zwei Whirlpools, eine Sauna, ein Dampfbad, einen Fitnessraum und einen Massageraum. Jede der sechs Kabinen verfügt über ein Ankleidezimmer, eine Toilette und eine Dusche oder ein Bad. Auf der Website des Herstellers heißt es, dass die SeaXplorer-Yacht eine Mischung aus luxuriösem Interieur und einem harten arktischen Eisbrecher ist. Das Schiff ist in der Lage in entlegene Winkel der Welt reisen – von den Polen bis zu den tropischen Inseln.
Die Eisbrecher-Yacht wurde nach den Wünschen des Eigners gebaut. Die Firma EYOS Expeditions, ein IAATO-Mitglied und langjähriger Expeditionsspezialist sorgte für die nötige Beratung, um das Schiff auch Polar-konform zu gestalten. Die «La Datcha» ist für Heliskiing in abgelegenen Gebieten ausgerüstet. Ein Hangar beherbergt zwei Hubschrauber und das Schiff ist für Hubschrauber bis 4.000 kg voll zertifiziert. Darüber hinaus gehören zur Ausrüstung der «La Datcha» zwei Schneemobile, ein U-Boot für drei Passagiere, einen Rettungs- / VIP-Tender, eine Tauchbasis mit einer Dekompressionskammer, zwei Expeditionsboote und vier Jetski, nur um einiges zu nennen.
Die «La Datcha ist die weltweit erste private Eisbrecher-Yacht. Sie ist in der Lage, 30-40 cm dickes Eis zu brechen und kann bis zu 40 Tage autonom unterwegs sein.
Die Expedition-Yacht gehört Oleg Tinkov, dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Tinkoff Bank, der 2017 auf Platz 79 der Liste der reichsten Geschäftsleute Russlands aufgeführt ist. Der Name «La Datcha» steht im Zusammenhang mit dem Projekt Tinkoff Collection, bei dem der Unternehmer exklusive Touren zu unzugänglichen Zielen organisiert.
Heiner Kubny, PolarJournal