Es ist soweit – nach drei Jahren Bauzeit ist in Winnipeg das neue Zentrum für Inuitkunst fertig gestellt. Wegen der aktuellen Covid-19 Situation und den Einschränkungen wird die Eröffnung auf einen noch nicht bestimmten Zeitpunkt verschoben. Qaumajuq. Qaumajuq stammt aus der Sprache der Inuit von Nunavik in Arctic Quebec und bedeutet etwa „es ist hell/ strahlend“. Eine Gruppe von Vertretern der Inuit, Métis und First Nations beschloss diesen Namen.
Das vom Architekten Michael Maltzan geplante Gebäude ist ein Anbau an die Winnipeg Art Gallery im Herzen von Winnipeg im südlichen Manitoba, Kanada. Es bietet etwa 740 Quadratmetern Ausstellungsfläche für einen Bestand von ungefähr 14.000 Objekten.
Darunter die mehrere tausend Stücke umfassende Sammlung modernern und zeitgenössischer Inuitkunst des Territoriums Nunavut, die sich als Leihgabe in Winnipeg befinden. Mit Qaumajuk wird kulturell eine Brücke zwischen dem Norden und dem Süden Kanadas geschlagen, wird es doch durch Inuit selbst kuratiert.
Schon vor der Eröffnung präsentiert sich seit Ende Januar ein Highlight ausserhalb des Gebäudes. Eine riesige Skulptur der Künstlerin Goota Ashoona aus grünem Verde Guatemala Marmor. Der Titel des Werkes, Tuniigusiia („Das Geschenk“), ist mit etwa 2 Metern Höhe und einem Gewicht von mehr als 9 Tonnen eine der grössten, jemals geschaffenen Inuitskulpturen.
Der Titel bezieht sich auf den Wissenstransfer von einer Generation auf die nächste. Ashoona entstammt einer Künstlerfamilie und zahlreiche ihrer Werke finden sich im Qaumajuq. Das Werk wurde von der Manitoba Teacher’s Society in Auftrag gegeben, „um all die Lehrer zu würdigen, die uns umgeben.“
Heiner Kubny, PolarJournal