Dänemark verfügt derzeit nur über ein Flugzeug, vier Hubschrauber und vier Schiffe zur Überwachung der Arktis in Grönland. Neben der Durchsetzung der Souveränität kümmern sich diese um die Kontrolle der Fischerei, sowie um Such- und Rettungsaktionen. Die Regierung beschloss nun am 11. Februar 2021, dass es seine Verteidigungsfähigkeiten in der Arktis verstärken will. Zum Einsatz kommen sollen Langstrecken-Drohnen und Radar.
Der Klimawandel ist nicht nur eine Herausforderung zum Schutz der Natur, auch in strategischer Hinsicht birgt es Gefahren. Mit dem schrumpfenden Meereis begann ein Wettlauf zwischen den Weltmächten um die Kontrolle über Ressourcen und Wasserstraßen. Dabei ist der Kreativität kaum Grenzen gesetzt.
Die Vereinigten Staaten haben sich in den letzten Jahren auch verstärkt auf die Arktis und Grönland konzentriert. Der frühere Präsident Donald Trump bot 2019 an, Grönland von Dänemark zu kaufen. Der Aufschrei war gross.
Zudem bemüht sich China in Grönland Bodenschätze abzubauen und mit Kanada liegen die Grönländer schon länger im Clinch wegen einer keinen unbewohnten Insel in der Nares-Strasse. Auch Russland versucht seit einiger Zeit seine wirtschaftliche und militärische Präsenz in der Arktis zu stärken. Ebenfalls ihre Interessen an der Arktis zeigen neben Kanada, die USA, Norwegen und China.
„Wir haben eine Zunahme der Auslandsaktivitäten in der Arktis und im Nordatlantik beobachtet. Wir benötigen eine bessere Überwachung und Präsenz in der Region – nicht um Konflikte eskalieren zu lassen, sondern weil wir die Bedrohungen ernst nehmen müssen“ sagte Verteidigungsministerin Trine Bramsen in einer Erklärung.
Wie der dänische Sender TV 2 berichtete will die Regierung in Kopenhagen 1,5 Milliarden dänischen Kronen (200 Mio. Euro) zur Überwachung von Grönland ausgeben. So sollen verschiedenen Initiativen voraussichtlich im Jahr 2023 gestartet werden, aber es kann dann noch einige Jahre dauern, bis sie vollständig umgesetzt sind.
Heiner Kubny, PolarJournal