Facelifting für Svalbard’s grössten Supermarkt | Polarjournal
Jeder, der in Longyearbyen gewesen ist, kennt dieses Bild: Die Statue des Bergmanns und Svalbardbutikken, Longyearbyen’s grösstem (und einzigen) Supermarkt. Letzterer erhält ein Facelifting. Bild: Julia Hager

Auf Svalbard zu leben hat Vor- und Nachteile. In Longyearbyen, dem Hauptort, sind die rund 2’400 Einwohner von der einzigartigen arktischen Natur umgeben und durch die Abgeschiedenheit ist das Zusammengehörigkeitsgefühl viel grösser als an vielen anderen Hauptorten der Welt. Doch diese Abgeschiedenheit macht die Versorgung der Einwohner logistisch aufwändig. Svalbardbutikken, der nördlichste Supermakt der Welt, hat bisher die Versorgung mit Lebensmittel und allen anderen Dingen des täglichen Bedarfs sichergestellt. Er erhält nun ein grosses Upgrade, nicht nur äusserlich, sondern auch Service- und Angebotstechnisch.

Hell und freundlich erstrahlt bereits der Eingangsbereich des Supermarkts. Für die Erweiterung wurden nach Süden (Richtung Nybyen) ausgebaut, so dass die geplanten Serviceleistungen Platz finden. Bild: Marcel Schütz

Der Supermarkt wird flächenmässig fast doppelt so gross sein und auf zwei Stockwerken sein erweitertes Angebot präsentieren können. Dabei sollen die oberen Stockwerke extern vermietet werden, was Svalbardbutikken zu einem Einkaufszentrum macht. Der «Nordpolet», der nördlichste Spirituosenverkaufsladen der Welt, erhielt ebenfalls mehr Platz und einen eigenen Eingang. Der Bezahlbereich wird ebenfalls ausgebaut und geplant sind sechs Self-Checkout-Kassen, bei denen die Kunden ihre Einkäufe selbst scannen und elektronisch bezahlen können. Ein weiterer ganz neuer Service wird auch der Betrieb eines Geldautomaten sein, so dass auch mit Bargeld bezahlt werden kann. Dieser Service wurde notwendig, nachdem die einzige Bankstelle auf Svalbard im Dezember ihre Türen schloss.

Der Umbau wird in Etappen gestaltet, um die Versorgung der Einwohner aufrechtzuerhalten. Am Wochenende waren die Mitarbeiter sehr beschäftigt, die abgepackten Lebensmittel und sogenannte Kurzwaren in die neuen Regale zu packen. Bild: Marcel Schütz

Der Umbau des seit 1992 existierenden Supermarktes war Ende 2019 beschlossen worden. Die Coop Svalbard AS, die Eigentümerin der Svalbardbutikken, hatte damals entschieden, den gesamten Bereich umzubauen und zu modernisieren. Mit dem Design der neuen Gebäude wurde die Architekturfirma Link Arkitektur beauftragt, die unter anderem auch einen Zero-Carbon-Emission-Laden für Lidl in Schweden entwickelt hatte. Der Bau, der Anfang 2020 begann, stand jedoch wegen der Corona-Pandemie immer wieder vor logistischen Problemen. Besonders die Lieferungen von Materialien zum Bau verzögerten sich wegen Engpässen bei den Lieferanten. Die für Februar 2021 geplante Eröffnung musste darum verschoben werden. Manager Ronny Strømness erklärt gegenüber der lokalen Zeitung Svalbardposten, dass Ende Mai die grössten Umbauten beendet werden sollten und alles ab Juli endgültig an Ort und Stelle sein soll.

Gegenwärtig sind die Arbeiten noch voll im Gange. Doch ein Teil des Innenbereichs des Supermarktes ist bereits fertiggestellt und wurde heute Morgen eröffnet. Der Bereich ist nun heller und moderner gestaltet, auch übersichtlich. Es herrscht genügend Platz für die Kunden, was in der gegenwärtigen Situation besonders wichtig ist. Zurzeit arbeiten rund 40 Mitarbeiter im Supermarkt, um neben den Tagesgeschäft auch die neuen Sektionen laufend zu füllen. Denn das Sortiment ist erweitert worden und die Dinge sollen in den nächsten Wochen entsprechend angeliefert werden. Vor dem neuen Schuljahr soll der Supermarkt dann mit einem grossen Fest eröffnet werden, zumindest ist dies zurzeit der Plan.

Dr. Michael Wenger, PolarJournal

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