Feuerwehr in der Antarktis | Polarjournal
Die Feuerwehr von McMurdo besitzt einige Löschfahrzeuge, unter anderem auch dieses schwere Löschfahrzeug. (Foto: Michael Lucibella)

In der Antarktis betreiben Wissenschaftler weit weg von der Zivilisation Forschung auf einem rauen und kargen Kontinent. Forschungsstationen in der Antarktis bestehen seit den 1950er Jahren. In der Zwischenzeit zählt man ca. 100 Einrichtungen. Ungefähr die Hälfte der Forschungsstationen ist ganzjährig besetzt, während die übrigen nur im antarktischen Sommer genutzt werden. Ältere Stationen sind von einfacher Bauweise, während neuere Stationen alles bieten was das Leben der Wissenschaftler vereinfacht. Ein Problem haben aber alle dasselbe, nämlich den Brandschutz. Ist mal ein Feuer ausgebrochen, ist es kaum mehr unter Kontrolle zu bringen. Fehlendes Löschwasser und meist starke Winde helfen, den Brand zu beschleunigen.

Bei einem Brand auf der brasilianischen «Comandante Ferraz Antarctic Station» sind am 25. Februar 2012 zwei Menschen ums Leben gekommen. Zudem wurden 44 Personen per Helikopter evakuiert, während 12 Soldaten der brasilianischen Marine auf der Basis blieben und versuchten das Feuer zu löschen. Das Feuer zerstörte ungefähr 70% der Forschungsstation. (Foto: Brasilianische Marine)

Die grösste Station in der Antarktis ist die amerikanische McMurdo-Station. Die ganzjährig genutzte Einrichtung wurde 1955/56 auf der Ross-Insel an der Küste des McMurdo-Sounds für das Internationale Geophysikalische Jahr errichtet und besteht heute aus mehr als 90 Gebäuden. Für die Verbindung zwischen den Gebäuden und Forschungseinrichtungen besteht ein Strassennetz. Die McMurdo-Station verfügt zudem über einen Flugplatz, der sich auf dem Meereis befindet. Auf diesem können auch für große Transportflugzeuge starten und landen. Es bestehen regelmäßige Flugverbindungen nach Christchurch in Neuseeland. Im Sommer arbeiten in McMurdo über 1.000 Personen.

Die Feuerwehrleute Buddy Pearce (links) und Joshua Willard kontrollieren während eines Schlauchtests die Wassermenge, welche durch den Schlauch fliesst. (Foto: Michael Lucibella)

Viele der Aufgaben, die zu erledigen sind, gleichen jenen einer Kleinstadt. Die McMurdo-Onlinezeitung Antarctic Sun warft einen Blick hinter die Kulissen der Arbeiter und was sie tun, um die Wissenschaft am Ende der Welt zu ermöglichen.

Selbst auf dem Kontinent ohne Bäume ist Feuer ein großes Problem. Die trockenen, windigen Bedingungen führen dazu, dass ein Funke schnell außer Kontrolle geraten kann. Gleichzeitig erfordern die Sicherheitsanforderungen auf den Flugplätzen der Station eine Feuerwehr, die immer dann zur Verfügung steht, wenn ein Flugzeug startet oder landet. Deshalb sind die Feuerwehrleute der McMurdo-Station immer bereit, jederzeit auf Notrufe zu reagieren.

Auf dem Flugplatz ‘Pegasus’ steht ein speziell modifizierter Pickup, umgerüstet mit Schneeraupen und einem Tank für Löschmittel. (Foto: Michael Lucibella)

Mit einem Team von etwa 50 Mitarbeitern und einer einzigartigen Flotte von Einsatzfahrzeugen ist die Feuerwehr der McMurdo-Station eine ungewöhnliche Kombination aus einer städtischen Feuerwehr und einem Rettungs- und Feuerwehrdienst für Flugzeuge. Es ist eine wichtige Abteilung, die für die Sicherheit von Personen und Eigentum in der gesamten weitläufigen Station verantwortlich ist.

Heiner Kubny, Polarjournal

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