Die indigenen Völker auf der russischen Taimyr-Halbinsel werden zur Erhaltung ihrer langjährigen Kultur neue Mittel erhalten. 28 verschiedene Projekte in der russischen Arktis profitieren von den Zuschüssen. Gleichzeitig soll der Tourismus und der Umweltschutz gefördert werden. Ermittelt werden die Gewinner anlässlich eines Wettbewerbes. Organisiert und finanziert wird der Wettbewerb vom Bergbauunternehmen Nornickel.
Der erste Wettbewerb zur Erlangung eines finanziellen Zuschusses ist soeben zu Ende gegangen. Die Stammesgemeinschaften, gemeinnützigen Organisationen und öffentlichen Einrichtungen, die gewonnen haben, werden die Unterstützung für Projekte zur Erhaltung langjähriger Traditionen erhalten. Zudem soll die Entwicklung von Gebieten unterstützt werden, in denen die indigenen Minderheiten der Taimyr-Halbinsel noch traditionell leben. Das Unternehmen wird soziale Entwicklung unterstützen, die in den Jahren 2021–2022 umgesetzt werden sollen. Der Zuschusspool belief sich auf 46 Mio. RUB (500.000 Euro).
„Für unsere Gemeinde war die Teilnahme an diesem Wettbewerb eine Gelegenheit, Unterstützung zu erhalten und Mentoren auszubilden, sowie neue Erfahrungen zu machen“, sagt Alexander Shirokikh, Vorsitzender der Stammesgemeinschaft der nordindigenen Minderheiten Iydyna, was „Mondschein“ bedeutet.
„Natürlich möchten wir gewinnen und ein Stipendium erhalten, aber alleine schon die Teilnahme hat sich als nützlich erwiesen: Die Unterstützung der Experten hat uns geholfen, unsere Idee in eine richtige Bewerbung umzuwandeln. Solche Dinge sind für unsere Organisation wichtig“, fügte er hinzu.
„Der Wettbewerb und die Unterstützung öffentlicher Initiativen machen für die gemeinnützigen und kommunalen Organisationen von Taimyr wirklich einen Unterschied“, sagt Tatiana Druppova, stellvertretende Leiterin für Bildung und Kultur des Stadtbezirks Taimyrsky Dolgano-Nenetsky.
„Die Zuschüsse werden nicht nur dazu beitragen, langjährige Traditionen und Praktiken zu bewahren, sondern auch die Entwicklung der Gebiete fördern, indem Arbeitsplätze geschaffen, der Tourismus gefördert und Fernunterricht weiterentwickelt werden.“
Die Zuschüsse werden an 6 Projekte von Stammesgemeinschaften, 2 Projekte von gemeinnützigen Organisationen und 20 Projekte von kommunalen und öffentlichen Einrichtungen vergeben. Die öffentlichen Initiativen der Gewinner befassen sich mit einer Vielzahl sozialer Themen: Wiederbelebung der Landessprachen, Schaffung einer Kultur des Umweltschutzes und Durchführung von Umweltkampagnen, Ausbau der Infrastruktur in Taimyr-Siedlungen, Erhaltung des historischen Erbes usw.
Die Preisverleihung findet im April anlässlich des 90-jährigen Jubiläums von Taimyr und des Tages des Rentierhirten statt. Ab dem 1. Juni werden die Gewinner ihre Projekte zum Leben erwecken.
Heiner Kubny, PolarJournal