Mit Poseidon doch noch zum Nordpol im 2021 | Polarjournal
Mit dem russischen Atomeisbrecher «50 Years of Victory» ist der Weg zum Nordpol relativ einfach. Denn das Schiff hat seit seiner Indienststellung den nördlichsten Punkt der Welt sehr häufig erreicht und Passagieren einen Traum erfüllt. Bild: Michael Wenger

Die COVID-Pandemie hat auch in diesem Jahr der touristischen Arktissaison ihren Stempel aufgedrückt. Während die einen Reiseanbieter ihre Touren in das Reich von Eisbär und Walross komplett gestrichen haben, warteten andere Schiffsbetreiber ab, wie sich die Lage in den einzelnen Regionen entwickeln würde. Diese Strategie hat nun Poseidon Expeditions Glück gebracht: Als einzige Gesellschaft in diesem Jahr kann sie eine Reise zum Nordpol anbieten.

Wie die Gesellschaft in einer Pressenachricht mitteilt, wird der russische Atomeisbrecher 50 Years of Victory eine einzige Fahrt mit Passagieren unternehmen, gechartert vom langjährigen und erfahrenen Anbieter von Polarreisen. Vom 21. Juli – 2. August haben Gäste die Gelegenheit, den nördlichsten Punkt der Welt anzusteuern und die arktische Welt dazwischen zu erleben. «Wir freuen uns, unsere begehrte Nordpol-Expedition schon im Juli 2021 wieder deutschen (und Schweizer, Anm. d. Red.) Entdeckungsreisenden zugänglich zu machen», erklärt Poseidon-Geschäftsführerin Elena Termer in dem Schreiben. «Russland hat seine Grenzen für deutsche Staatsbürger geöffnet.» Auch Schweizer können diese Reise buchen, da Reisen zwischen der Schweiz und Russland direkt möglich sind und lediglich einen maximal 72 Stunden alten negativen PCR-Test in russischer oder englischer Sprache benötigt, neben dem obligaten Visum. Letzteres ist relativ einfach über den Konsularservice einzuholen.

Ab Murmansk wird die 50 Years of Victory ihren Weg in Richtung Norde machen und zuerst bis zum geographischen Nordpol fahren. Auf dem Rückweg kann, wenn es die Wetterbedingungen erlauben noch ein Abstecher mit Anlandungen auf Franz-Jose-Land eingelegt werden. Dazwischen sind die Weiten des Arktischen Ozeans und das arktische Packeis die einzigen Strukturen, die zu sehen sind. Mit Glück und offenen Augen lassen sich auf und über dem Eis die Bewohner dieser Welt blicken: Vögel, Walrosse und andere Robben und dadurch vielleicht Eisbären. Dazwischen werden die Mitglieder des Expeditionsteams mit Vorträgen über alle möglichen Aspekte der Arktis ihr Wissen weitergeben. Der Termin am 21. Juli ist die einzige deutschsprachige Abfahrt in diesem Jahr und es seien nur noch wenige Plätze verfügbar, erklärt Poseidon.

Mit an Bord des Schiffes ist auch ein Hubschrauber, der die Gäste in die Luft bringt, wenn es die Bedingungen erlauben. Von oben erhält man einen einzigartigen Blick auf das arktische Meereis, was nur wenigen Menschen vergönnt war. Dies ist Teil des Programms, erklärt Poseidon. Bild: Michael Wenger

Neben dem «normalen» Programm von Poseidon, welches aus Vorträgen, Ausflügen mit Hubschrauber und Schlauchbooten (wenn möglich) und einem erfahrenen Expeditionsteam besteht, wird dieses Jahr etwas Aussergewöhnliches geboten: Eine Abholaktion auf dem Eis. Poseidon Expeditions wird den in Russland sehr bekannten Abenteurer, Künstler, Geistlichen und Forscher Fjodor Konjuchow am geographischen Nordpol zehn Tage zuvor absetzen. Dort wird er einen Forschungsplatz eingerichtet, in Kooperation mit dem Shirshov-Institut für Ozeanographie in Moskau. Das Ziel: mit der Eisscholle treiben und dabei klimatische Beobachtungen und Messungen durchführen und auch eventuelle Verunreinigungen (besonders Plastik) dokumentieren. Daneben wird er auch sicherlich eine oder mehrere Erlebnisse mit den Gästen teilen, eine einzigartige Gelegenheit Erfahrungen aus erster Hand zu hören. Alle weiteren Informationen zur Reise sind auf der Webseite von Poseidon Expeditions inklusive der Telefonnummer erhältlich.

Dr. Michael Wenger, PolarJournal

Link zur Webseite von Poseidon Expeditions

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