Am 2. August 2021 nahm der Gouverneur der Region Murmansk, Andrey Chibis, an der Eröffnung des Kabelwerks der JSC «Office of Advanced Technologies» in Murmansk teil. Die Hauptfunktion des Unternehmens ist die Herstellung von Glasfaserkabeln für das Projekt des Baus der transarktischen Kommunikationslinie von Murmansk nach Wladiwostok, welche der Küste entlang auf dem Meeresboden verlegt wird. Auf einer Strecke von 12’650 Kilometer sollen sechs Paar Glasfaserkabel mit einer Bandbreite von 104 Tb/s verlegt werden. Der Startpunkt des Projekts wird Teriberka auf der Kola Halbinsel sein und führt über Amderma, Dikson, Tiksi, Pevek, Anadyr, Petropawlowsk-Kamtschatski und Juschno-Sachalinsk bevor das Kabel Wladiwostok erreicht.
„Polar Express» ist ein einzigartiges Projekt für die Arktis, die ganze Welt und unser Land. Und natürlich ist es toll, dass heute in Murmansk die Fertigung eines solchen Spezialkabels angelaufen ist. Das Projekt selbst umfasst mehr als 12.500 km Glasfaserkabel, welche die Kommunikation zwischen Murmansk und Wladiwostok ermöglicht. Ich möchte meinen Kollegen für die Organisation dieser Arbeit danken“, sagte Andrey Chibis.
Im neuen Werk in Murmansk wurden unter anderem 300 zusätzliche Hightech-Arbeitsplätze geschaffen.
„Im Moment planen wir, die erste Stufe des Kabels zu verlegen – das sind etwa 150 km pro Monat, demnach etwa 2’000 km pro Jahr. Danach wollen wir 3’000 km Kabel pro Jahr erreichen“, sagte Alexey Strelchenko, der Generaldirektor von JSC.
Für die Verlegung wird eine ganze Flotte von Kabel-, Hilfs- und Forschungsschiffen eingesetzt. Um äußere Schäden entlang der Nordküste Sibiriens zu vermeiden, wird das Kabel teilweise 1,5 Meter unter dem Meeresboden verlegt. Die Bauzeit für die Umsetzung des «Polar Express»-Projekts dauert bis ins Jahr 2026.
Zu beachten ist, dass die kürzeste Glasfaserverbindung zwischen Europa und Asien eine Alternative zur Satellitenkommunikation in nördlichen Breiten sein wird. Sie bietet zuverlässige und kostengünstige Kommunikation und schnelles Internet in der russischen Arktis, besonders in den abgelegenen Regionen entlang der Nordostpassage. «Polar Express» soll die digitale Komponente der Entwicklung der Nordseeroute, ihrer Hafeninfrastruktur, sowie von Öl- und Gas- und Umweltprojekten in der Arktis bieten.
Heiner Kubny, PolarJournal