Die Fahrt in die Antarktis im letzten Herbst endete für das atombetriebene Containerschiff «Sevmorput» durch einen Bruch eines Antriebpropellers abrupt. Die Ankunft der «Sevmorput» war für Anfang November in der «Progress»-Station an der Küste der Prydz-Bucht geplant. An Bord waren Module für die neue Wostok Forschungsstation. Nach mehreren Wochen und einigen Versuchen den Schaden zu beheben, musste die Reise in die Antarktis abgesagt werden. Die «Sevmorput» fuhr mit reduzierter Geschwindigkeit zurück nach St. Petersburg.
Vyacheslav Ruksha, stellvertretender Leiter von Rosatom und Leiter der Direktion für die Nordseeroute konnte auf die Frage der Zeitung ’Kommersant’ nicht beantworten, warum die Reparatur so viel Zeit in Anspruch nahm. Er meinte zudem, dass die Kommission zur Untersuchung der Probleme mit dem Propeller die Arbeit noch nicht abgeschlossen habe. Zum Schaden sagte Ruksha: „Es gibt zwei Versionen, entweder ist etwas in den Propeller geraten oder es gab eine Materialschwäche im Metall“. Der gebrochene Propeller war neu und wurde Anfang 2020 installiert.
Atomflot habe alle notwendigen Inspektionen und Kontrollen vor der Antarktisreise in St. Petersburg durchgeführt und dokumentiert. Wenn es Hinweise auf einen unsachgemäßen Betrieb gibt, zahlt Atomflot den Schaden. Wenn es sich um höhere Gewalt handelte übernimmt die Versicherung die Wiederinstandstellung.
An Bord waren Module für die neue «Wostok»-Station
Die «Sevmorput» transportierte Module, Baumaterialien und schwere Lasten für die russische Station «Wostok» die im Innern des antarktischen Kontinents liegt. Die Module sollten bei der russischen «Progress»-Station an der Küste der Prydz-Bucht an Land gebracht werden. Der Transport ins Binnenland wäre auf Transportschlitten von Traktoren gezogen werden. Das Vorhaben musste dazumal um mindestens ein Jahr verschoben werden.
Heiner Kubny, PolarJournal