Der russische Gasproduzent NOVATEK plant in Sabetta ein Windkraftwerk zu bauen, um die Energieerzeugung des lokalen Gaswärmekraftwerks schrittweise zu ersetzen. So soll der CO2-Fußabdruck des Jamal-LNG-Projekts reduziert werden. Noch ist nicht bekannt, wann die Anlage in Betrieb gehen soll. Die Kapazität der neuen Anlage kann bis zu 200 MW betragen und die Kosten in der arktischen Version betragen laut Analysten 12-14 Milliarden Rubel. Wie Kommersant berichtete, soll die dänischen Vestas der wahrscheinlichste Anwärter für den Bau des Windparks sein.
NOVATEK, das darauf abzielt, die CO2-Emissionen zu reduzieren, plant den Bau des ersten Windparks in der Nähe der Jamal-LNG-Anlage in Sabetta. Dies berichten mehrere russische Quellen. Potenziell soll der Windpark sukzessive die Energieerzeugung des bestehenden thermischen Kraftwerks ersetzen, das die LNG-Anlage mit Strom versorgt.
Novatek will für die Produktion von Wasserstoff im Windpark einen Elektrolyseur für die Produktion von umweltfreundlichem Wasserstoff installieren, der bei europäischen Käufern mehr nachgefragt wird als „blauer“.
Laut der russischen Zeitung Kommersant plant das Unternehmen, Ende 2021 oder Anfang 2022, einen Auftragnehmer für den Bau des Windparks und die Lieferung von Turbinen auszuschreiben. Hauptanwärter auf den Vertrag ist die dänische Vestas. Auch Siemens Gamesa kann potentiell zur Auswahl kommen.
Das Gebiet Jamal hat ein hohes Windpotenzial: Die Windgeschwindigkeit auf der Halbinsel beträgt etwa neun Meter pro Sekunde. Allerdings werden arktische Windturbinen NOVATEK etwas mehr kosten als Konventionelle.
Vladimir Sklyar von der Finanzanalyseagentur der russischen Investmentbank VTB Capital glaubt, dass der geplante Windpark von Novatek zwischen 12 und 14 Milliarden Rubel (138-161 Millionen Euro) kosten könnte.
Im Rahmen seiner Emissionsminderungsstrategie zieht NOVATEK auch in Betracht, eine von acht Siemens SGT-800-Gasturbinen im TPP Sabetta zu modernisieren.
NOVATEK hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 die spezifischen Treibhausgasemissionen bei der Kohlenwasserstoffproduktion um 6 % von derzeit 12,58 Tonnen CO2 pro tausend Barrel Öläquivalent zu reduzieren. Bis Ende 2022 plant das Unternehmen, seine langfristige Entwicklungsstrategie unter Berücksichtigung der Pläne für grüne Projekte anzupassen.
Heiner Kubny, PolarJournal