Beethovens „Pastorale“ und Polarforschung | Polarjournal
Kunst und Wissenschaft feiern gefrorene Landschaften und ihre Verbindung zu uns (Foto: Alfred-Wegener-Institut / Robert Ricker)

Am Sonntag, den 5. September 2021 findet ab 14:00 Uhr in der Hochschule für Künste Bremen Speicher XI ein Symposium zur deutsch-französischen Zusammenarbeit in Polarforschung und Kunst statt. Im Vorfeld der abendlichen Aufführung von Ludwig von Beethovens Sinfonie Nr. 6 „Pastorale“ im BLG Forum im Rahmen des Musikfestes Bremen feiern Kunst und Wissenschaft die eisigen Welten mit einer gemeinsamen, online gestreamten Veranstaltung.

In Zusammenarbeit mit dem französischen „Polarsommer“ („Eté polaire“), einer Veranstaltungsreihe in 26 französischen Städten, nehmen Künstlerinnen und Künstler der Reihe ebenso wie am abendlichen Konzert Beteiligte am Symposium teil. Sie wollen darauf aufmerksam machen, wie der Mensch den Planeten verändert und welche besonderen Landschaften und Lebewesen es zu würdigen gilt.

Preisgekrönte Polarfotographie ist zu sehen – unter anderem von der AWI-Fotografin Esther Horvath auf der MOSAiC-Expedition in der Arktis aufgenommen. Und so wie Beethoven versuchte, die Nachtigall zu vertonen, trifft sich Kunst und Wissenschaft, um den Klängen von Walen, Eis und Robben eine Bühne zu geben. Eine Live-Schalte zum Personal der deutsch-französischen AWIPEV-Forschungsstation auf Spitzbergen ist die direkte Verbindung in die Arktis.

Die Aufführung von Beethoven’s „Pastorale“ wird von Laurence Equilbey und dem Insula Orchestra musikalisch dargeboten. Das katalanische Theaterkollektiv „La Fura dels Baus“ unter Carlus Padrissa wird das Ganze visuell zu einem Sturm auf die Sinne inszenieren. Bild: Marie Guilloux

Die Leiterin der AWI, Professorin Antje Boetius, erklärt dazu: „Als Polar- und Meeresforscherin bin ich immer wieder tief berührt von den wunderschönen dramatischen Landschaften Eis bedeckter Ozeane. Wir haben so viel zu entdecken, so viel zu wertschätzen auf diesem Planeten, der unser Zuhause ist. Aus dieser Natur kommt so viel Inspiration für die Wissenschaft und die Künste. Aber nun stehen wir genau am Wendepunkt mit der Frage, wie die Polarsysteme sich weiterentwickeln werden bei dem starken Klimawandel und welche Effekte wir erwarten müssen. Unser menschliches Handeln ist der Grund für die Überhitzung und Verschmutzung, daher ist es so dringend geworden ein neues Gleichgewicht mit der Natur zu finden, einschließlich ihrer wunderschönen weißen Lebensräume, die wir mit dem Symposium und dem Konzert in Bremen und im Livestream feiern möchten.“

Das Programm des Symposiums, welches im Vorfeld der Aufführung durchgeführt wird, sieht wie folgt aus:

Moderation: Antje Boetius (Direktorin Alfred-Wegener-Institut) und Thomas Albert (Intendant Musikfest Bremen)

14:00 Uhr: Eröffnung
Mit Grußworten von Bürgermeister Andreas Bovenschulte und der Kulturattachée Karin Fouledeau von der französischen Botschaft in Deutschland   

14:15 Uhr: Natur – Kultur – Zukunft
Art facing global warming!

Eine Diskussionsrunde mit:

  • Laurence Equilbay (Dirigentin Insula Orchestra)
  • Carlus Padrissa (Direktor Theater Fura dels Baus)
  • Antje Boetius (Direktorin Alfred-Wegener-Institut)

moderiert von Ashok Adiceam (Kurator Eté Polaire) und Thomas Albert (Intendant Musikfest Bremen)

14:45 Uhr: Das polare Leben und wir
Antje Boetius, Polarforscherin und Direktorin Alfred-Wegener-Institut

15:00 Uhr: Eté Polaire – Polaraktivitäten während des französischen Sommers 2021
Mikaa Mered, Leiter Eté Polaire

15:15 Uhr: Ein arktischer Blick auf Klimawissenschaft und Musik
Live von der deutsch-französischen Forschungsstation AWIPEV:
Gregory Tran (Stationsleiter) und Fieke Rader (Ingenieurin des Observatoriums)

15:30 Uhr – 15:50 Uhr Pause

15:50 Uhr: Das polare Leben und die Landschaften durch die Linse der Fotografie
Esther Horvath, Dokumentarfotografin

16:10 Uhr: Der Klang der polaren Meereslandschaften
Elena Schall, Klimawissenschaftlerin Alfred-Wegener-Institut

16:25 Uhr: Schlussworte

16:35 Uhr: Ende

In der Arktis und Antarktis sorgt die Natur mit einem einzigartigen Zusammenspiel von Farben, Formen und Geräuschen für ein Spektakel. Ein ebenso grossartiges Spektakel wird die Zuschauer und Zuschauerinnen am Sonntag erwarten, gepaart mit viel Wissenswertem aus erster Hand der Experten des AWI. Bild: Michael Wenger

Pressemitteilung Alfred-Wegener-Institut

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