Falklandinseln bleiben Tor zur Antarktis für British Antarctic Survey | Polarjournal
Das British Antarctic Survey wird auch in der bevorstehenden Antarktissaison sämtliche Aktivitäten über die Falklandinseln abwickeln. Foto: Julia Hager

Die diesjährige Forschungssaison in der Antarktis steht kurz bevor und das britische Polarforschungsinstitut British Antarctic Survey hat kürzlich bekanntgegeben, dass es nach einer erfolgreichen vergangenen Saison auch in diesem Jahr seine Aktivitäten wieder ausschließlich von den Falklandinseln aus starten wird.

Noch können die üblichen Logistikrouten des British Antarctic Survey (BAS) über Südamerika aufgrund der Pandemie nicht wie gewohnt genutzt werden. Daher werden die Falklandinseln wie bereits im letzten Jahr erneut als alleiniges Tor für wichtige und spannende Projekte in der Antarktis dienen. Somit festigten die Regierung der Falklandinseln und das BAS ihre strategischen Beziehungen. Schon bald werden die Flugzeuge des BAS und deren Besatzung eintreffen, die die antarktischen Forschungsstationen mit Personal, Ausrüstung und Material versorgen. 

«Wir freuen uns sehr, dass die Falklandinseln für unsere Sommersaison 2021/22 unser Reiseziel in der Antarktis sind. Wir blicken auf eine lange Geschichte mit den Falklandinseln zurück und freuen uns, dass es uns gelungen ist, die Beziehungen zu vertiefen, um sicherzustellen, dass wir unsere wichtige wissenschaftliche Forschung in der Antarktis fortsetzen können. Ich möchte der Regierung der Falklandinseln für ihre Unterstützung und Hilfe bei den Covid-19-Protokollen danken, um die Sicherheit aller Beteiligten während der laufenden Pandemie zu gewährleisten», sagt die Professorin Dame Jane Francis FRS, Direktorin des British Antarctic Survey.

Am neuen «Discovery Building» auf der britischen Rothera-Station wird in den kommenden Monaten weiter gebaut. Es soll mehr Platz für Forschung und Freizeit bieten. Grafik: British Antarctic Survey

Andy Keeling, Chief Executive der Regierung der Falklandinseln, fügt hinzu: «Wir freuen uns, dass wir BAS auch in diesem Sommer wieder bei seinem wissenschaftlichen und operativen Programm unterstützen können. Seine Arbeit ist von entscheidender Bedeutung, insbesondere wenn es darum geht, die Auswirkungen des Klimawandels zu verstehen, und deshalb ist es so wichtig, dass wir diese Forschung unterstützen. Ihre Arbeit wird dazu beitragen, die wahre Natur der Herausforderungen, mit denen die Umwelt konfrontiert ist, zu beschreiben und wichtige Daten und Beweise zum globalen Nutzen zu liefern. Nach der engen Zusammenarbeit mit uns im letzten Jahr verfügt BAS über sehr gut ausgearbeitete Pläne, um sowohl die Mitarbeiter als auch die örtliche Bevölkerung vor Covid-19 zu schützen.»

Neben zahlreichen Forschungsaktivitäten steht in der kommenden Feldsaison auch die Fortsetzung eines großen Bauprojekts an der Rothera-Station im Rahmen des Infrastruktur-Modernisierungsprogramms im Fokus. Nachdem in der letzten Saison Betonfertigteilfundamente, die Bodenplatte, die Felsanker und die Stützen des neuen «Discovery Buildings» sowie die Entwässerung und die Umfassungsmauer fertiggestellt wurden, wird das Konstruktionsteam im Dezember die Errichtung der Außenstruktur abschließen. Das neue zweistöckige Gebäude mit einer Fläche von 4.500 Quadratmetern bietet Vorbereitungsbereiche für Feldexpeditionen, Büros, ein medizinisches Zentrum, Freizeiträume (Musikraum und Kletterwand) und wissenschaftliche Werkstätten. Zudem wird das neue Gebäude mit dem größten Schnee- und Windabweiser der Antarktis ausgestattet, um den Zeitaufwand für die Beseitigung von Schneeansammlungen rund um das Gebäude zu minimieren.

Die RRS Sir David Attenborough bricht in wenigen Wochen zu ihrer ersten Antarktis-Forschungssaison auf. Foto: Captain Will Whatley

Die neue Polarforschungsplattform der Briten, der Eisbrecher RRS Sir David Attenborough, wird in der kommenden Saison nach dem Verkauf bzw. der Rückgabe der Schiffe RRS James Clark Ross und RRS Ernest Shackleton erstmals mit Forschern und Material an Bord von den Falklandinseln aus die Antarktis anlaufen. Bevor sie jedoch in Richtung Süden aufbricht, bekommt die Öffentlichkeit Ende Oktober die Möglichkeit, das neue Schiff in London hautnah oder von überall auf der Welt online zu erleben (https://www.bas.ac.uk/event/iceworldsgreenwich/).

Die Covid-Sicherheitsmaßnahmen müssen weiterhin umgesetzt werden. Und so werden die BAS-Mitarbeiter vor ihrer Reise in die Antarktis und nach Südgeorgien eine Quarantäne absolvieren sowie erforderliche Tests durchführen.

Julia Hager, PolarJournal

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