Arktischer Rat genehmigt russisches Biosicherheits-Projekt | Polarjournal
Vor Viren, welche vor über 30.000 Jahren Krankheiten und Seuchen verbreiteten und heute im Permafrost verborgen sind, wären die heutigen Lebewesen kaum geschützt.

Russland hat ein Projekt zur Bekämpfung von Viren vorgeschlagen, die unter dem Permafrost verborgen sind. Dies berichtete Nikolai Korchunov, Sondergesandter des russischen Aussenministeriums für die Zusammenarbeit in der Arktis.

Er sagte zuvor, dass die Klimaerwärmung in den nördlichen Breiten gefährlich sei, weil sie Viren „wecken“ könne, die vom Permafrost eingeschlossen wurden. Als Vorsitzender des Arktischen Rates hat Russland ein Biosicherheitsprogramm vorgeschlagen, um dieser Bedrohung durch eine konzertierte Anstrengung entgegenzuwirken.

Die erste Art Pithovirus sibericum der Gattung wurde 2014 aus über 30.000 Jahre altem sibirischem Permafrostboden isoliert. Es ist bis dato das älteste Eukaryoten infizierende DNA-Virus, das wieder zu einer Infektion gebracht werden konnte. Dies lässt vermuten, dass aus dem aufgrund der globalen Erwärmung auftauenden Permafrostboden noch weitere infektiöse Viren oder Mikroorganismen freigesetzt werden könnten. Mit mehr als 1,5 Mikrometern Länge ist das Pithovirus das größte Virus, das jemals entdeckt wurde. (Foto: Julia Bartoli & Chantal Abergel IGS /CNRS/AMU)

Wenn die globale Erwärmung einsetzt und der Permafrost zu schmelzen beginnt, könnte die Menschheit mehr als nur Überschwemmungen und Taifune erleiden. Der Friedensnobelpreisträger Rae Kwon Chung glaubt, dass alte Viren die Menschheit bedrohen könnten. Im Moment sind sie zwar noch tiefgefroren, könnten aber bald auftauen. Dies erwähnte er während seiner Rede beim ‘Eastern Economic Forum’ in Wladiwostok.

Der Wissenschaftler bemerkte, dass der Klimawandel zahlreiche Probleme verursachen kann. COVID-19 ist nur ein Virus, aber die Menschheit müsse mit dem Auftreten neuer Viren rechnen, die als Folge der Eisschmelze in der Permafrostzone auftreten werden.

Nikolai Korchunov, Sondergesandter des russischen Außenministeriums für die Zusammenarbeit in der Arktis meinte, dass die Klimaerwärmung in den nördlichen Breiten gefährlich sei, weil auftauender Permafrost eingeschlossene Viren freisetzen könnte. (Foto: Elena Tschernenko)

Viren, die Tausende von Jahren in gefrorenen Böden schlummerten, können als Folge der globalen Erwärmung wieder an der Oberfläche auftauchen. Dabei besteht die Gefahr, dass Mikroben wieder zum Leben erweckt werden und für die Menschheit zu einem hohen Gesundheitsrisiko werden können.


In diesem Zusammenhang hat die Russische Föderation im Rahmen des Arktischen Rates ein ‚Biosicherheits‘-Projekt initiiert.

Nikolai Korchunov stellte klar, dass das Projekt darauf abzielt, alle „Risiken und Gefahren sowohl im Zusammenhang mit dem Schmelzen des Permafrosts als auch mit zukünftigen Infektionen zu mindern. „Wir müssen uns mit frühzeitiger Prävention befassen und darauf vorbereitet sein, mit diesen Bedrohungen umgehen zu können“.

„Diese Priorität wurde in den Dokumenten zu Papier gebracht, die auf der Ministertagung des Rates im Mai 2021 in Reykjavik angenommen wurden – die Erklärung und ein strategischer Plan bilden das erste fortgeschrittene Planungsdokument, das die wichtigsten Bereiche der Zusammenarbeit in der Arktis bis 2030 skizziert. Alle Mitglieder des Rates unterstützen den Ansatz des russischen Vorsitzes.

Heiner Kubny, PolarJournal

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