Tara – Treiben im Arktischen Ozean | Polarjournal
Die für 2024 geplante neue Arktis – Expedition wird darauf abzielen, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Biodiversität und die Anpassungsfähigkeit endemischer Arten zu verstehen. (Foto: Tara Océan Foundation)

Um die Ozeane besser zu verstehen und zu schützen, führt die Tara Ocean Foundation seit fast zwei Jahrzehnten Aktionen durch. Sein neuestes Projekt ist nichts anderes als eine schwimmende Forschungsstation in der Arktis, deren Ziel es sein wird, Informationen über die Auswirkungen der globalen Erwärmung auf die marine Biodiversität zu sammeln.

Nun soll fünfzehn Jahre nach einer ersten fünfhunderttägigen Drifteis-Expedition mit dem Segelschiff «Tara» erneut eine Expedition zur Erforschung der Arktis und den Problemen mit dem Klimawandel in Angriff genommen werden. Zu diesem Zweck wird eine neue Plattform in Auftrag gegeben und soll bis in zwei Jahren einsatzfähig sein.

Der Schoner Tara ist ein französisches Forschungsschiff, das bereits Forschungsfahrten an den Küsten von Grönland, Südgeorgien und Patagonien unternommen hat und zwischen 2006 und 2008 als Eisdriftstation in der Arktis eingesetzt wurde. Die Expedition nutzte dieselbe Technik, mit der bereits Nansen 1893 versucht hatte, den Nordpol zu erreichen: Der knapp 35 Meter lange und rund zehn Meter breiten Schoner hat einen runden Rumpf, der beim Einfrieren im Eis nach oben gedrückt wird und so auf dem Eis aufsitzt und nicht von den Eismassen zerdrückt wird. (Foto: Tara Océan Foundation)

In einer Pressemitteilung vom 5. April 2022 stellte die Tara Ocean Foundation ihr neues Projekt vor. Dabei handelt es sich um eine neue schwimmende polare Forschungsbasis. Die Tara-Polarstation zielt darauf ab, die Auswirkungen der globalen Erwärmung auf die biologische Vielfalt der Meere, aber auch die Anpassungsfähigkeit endemischer Arten besser zu verstehen. 

Die treibende Polarstation Tara, die vom Architekten Olivier Petit entworfen wurde, wird Wissenschaftler aus der ganzen Welt bis 2045 auf mehreren Driftmissionen zur Verfügung stehen. Die Polarbasis soll es ermöglichen, eine internationale Besatzung von 12 bis 20 Personen für Missionen von 18 aufeinanderfolgenden Monaten zu beherbergen.

Geplant ist, dass Wissenschaftler an der Polarstation Tara Beobachtungen und Experimente vor Ort durchführen, auch in der Polarnacht im Winter, bei Temperaturen zwischen -20° und -45° Celsius.

Romain Troublé (Generaldirektor der Tara Océan Foundation): „Diese Mission wird zur Entdeckung wichtiger Erkenntnisse über den Klimawandel beitragen, bevor seine Folgen auf der ganzen Welt vollständig wahrnehmbar sind “. (Foto: Tara Océan Foundation)

Ein multidisziplinäres Projekt

„Dieser eisbedeckte und schwer zugängliche Ozean am Rande der Welt bleibt ein Mysterium für die Wissenschaft und insbesondere für Biologen. Viele Missionen sind dort im Sommer erfolgreich gewesen, aber nur wenige haben sich die Zeit genommen, das ganze Jahr dorthin zu gehen, um sich für die Biodiversität zu interessieren, die sie beherbergt. Dank der enormen Unterstützung durch den französischen Staat haben wir den Ehrgeiz, die Grenzen der arktischen Polarforschung in den nächsten drei Jahrzehnten zu erweitern“, sagte Romain Troublé in einer Pressemitteilung.

Breite Unterstützung des Projektes

Anlässlich der Präsentation der französischen Polarstrategie bestätigte der französische Staat somit seine „sofortige öffentliche finanzielle Unterstützung“ im Rahmen des zukünftigen Investitionsplans für den Bau der Polarstation Tara. Die Regionen Bretagne und Normandie gehören ebenfalls zu den Partnern dieses Projekts, das von Dr. Frederik Paulsen, der Prince Albert II of Monaco Foundation und Explorations de Monaco sowie mehreren Unternehmen (Capgemini Engineering, Véolia Foundation, BNP Paribas, Bureau Veritas und Agnès Troublé) unterstützt wird.

Heiner Kubny, PolarJournal

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