Es geht weiter mit OneWeb | Polarjournal
OneWeb hat sich zum Ziel gesetzt, schlecht versorgte Gebiete und Randregionen wie die Arktis abzudecken, wo derzeit nur Iridium satellitengestützte Kommunikationsdienste anbietet. (Foto: OneWeb)

Der Kommunikationsanbieter OneWeb stand aufgrund des Konfliktes in der Ukraine plötzlich ohne Startdienstleister da, da Roskosmos die Zusammenarbeit mit Arianespace bei Sojus-Starts aufgekündigt hatte. Kurz vor dem geplanten Start vom 5. März 2022 stellt Roskosmos überraschend Bedingungen, dass die Technologie der Satelliten nicht für militärische Zwecke verwendet werden dürfe. OneWeb teilte zwei Tage vor dem Start mit, dass sie auf die Bedingungen nicht eingehen werde und dass alle weiteren Starts vom russischen Kosmodrom Baikonur in Kasachstan ausgesetzt werden. Die britische Regierung, die eine Beteiligung an OneWeb besitzt, erklärte, sie unterstütze die Entscheidung.

Die Sojus-Rakete mit 36 ​​OneWeb-Satelliten blieb am Boden. Daraufhin begann OneWeb, das eigene Personal von Baikonur abzuziehen. Die Abhängigkeit von Roskosmos wurde «Oneweb» vor dem Hintergrund der Sanktionen gegen Russland wegen dessen Invasion in die Ukraine nun zum Verhängnis. Das weitere Aussetzen von Satelliten bis zur vollständigen Betriebsbereitschaft schien unsicher.

Die auf dem Svalbard-Archipel zwischen dem norwegischen Festland und dem Nordpol installierten OneWeb-Antennen werden von KSAT, einem norwegischen Bodendienstanbieter, gehostet. (Foto: OneWeb/KSAT)

SpaceX Partner für weitere Starts

Nun konnte das britische Satellitenunternehmen einen Vertrag mit SpaceX schliessen. Der erste Start soll noch in diesem Jahr mit einer Falcon 9 Rakete stattfinden. Ein genauer Termin wurde noch nicht genannt, ebenso wenig wie die genaue Anzahl der gebuchten Starts. Bislang hat OneWeb seine Satelliten mit von Ariane-Space vermarkteten russischen Sojus-Raketen von Kourou (Französisch-Guyana), von Baikonur (Kasachstan) oder Wostotschny (Russland) aus gestartet. Bei den bisherigen Starts wurden bis heute 428 Satelliten, oder 66% der geplanten Gesamtflotte, in den Orbit befördert.

Auch New Space India ist bereit einzuspringen

Der Vertrag über Starts von OneWeb Satelliten mit New Space India folgt einer separaten Vereinbarung zwischen OneWeb und SpaceX, die es dem Unternehmen ermöglichen soll, Satellitenstarts wieder aufzunehmen. Der erste Start mit New Space India wird bereits für 2022 vom Satish Dhawan Space Center (SDSC) SHAR in Sriharikota erwartet.

„Diese jüngste Vereinbarung über Startpläne verleiht der Entwicklung des OneWeb-Netzwerks beträchtlichen Schwung, da wir in der gesamten Raumfahrtindustrie auf unser gemeinsames Ziel hinarbeiten, Gemeinschaften weltweit zu verbinden“, sagte Sunil Bharti Mittal, Vorstandschef von OneWeb.

Heiner Kubny, PolarJournal

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