Neues Datenportal für Meeresschutzgebiet um Südgeorgien | Polarjournal
Die Gewässer rund um Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln sind durch das Meeresschutzgebiet vor Ausbeutung geschützt. In besonders empfindlichen und artenreichen Gebieten ist jeglicher Fischfang verboten, in anderen ist er streng kontrolliert. Zudem sind der Abbau von Mineralien und Kohlenwasserstoffen, die Grundschleppnetzfischerei sowie die Verwendung und der Transport von Schweröl vollständig verboten. Foto: Julia Hager

Das Meeresschutzgebiet rund um Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln ist eines der größten weltweit. Es wurde im Jahr 2012 eingerichtet, um die reiche marine Tierwelt in der Region, darunter Wale, Robben, Pinguine und andere Seevögel sowie deren Beutetiere (Fische und Krill) zu schützen und zu erhalten. Jetzt hat das British Antarctic Survey zusammen mit der Regierung von Südgeorgien und den Südlichen Sandwichinseln ein neues Datenportal veröffentlicht, das die Verwaltung des Schutzgebiets unterstützen soll.

Das neue, frei zugängliche Datenportal enthält umfassende aktuelle Informationen zur Ökologie, zu Umweltbedingungen und zu menschlichen Aktivitäten, die besonders für Manager, Wissenschaftler und Interessenvertreter von Bedeutung sind. So können beispielsweise von den verschiedenen Seevogelarten neben allgemeinen Informationen zur Art die jeweiligen Statistiken zum Bruterfolg oder die Populationszahlen sowie Karten, auf denen die Brutkolonien verzeichnet sind, abgerufen werden. Ähnliche Daten gibt es auch für die Robben und Pinguine. Für manche Arten liegen sogar Satellitendaten von deren Wanderungen vor.

Zudem sind Informationen über die Bathymetrie, über Strömungen, über die Meereisausdehnung und die Oberflächentemperatur des Ozeans verfügbar.
Insgesamt enthält das Datenportal über 150 interaktive Karten und Datenzusammenfassungen, die direkt mit dem Online-GIS für Südgeorgien und dem Discovery Metadata System des UK Polar Data Centre verknüpft sind. Das Portal ist Teil des Projekts «Aufbau von Datenressourcen für die Verwaltung des Meeresschutzgebiets SGSSI», das vom British Antarctic Survey und dem UK Polar Data Centre in Zusammenarbeit mit der Regierung von Südgeorgien und den Südlichen Sandwichinseln durchgeführt wurde.

Das Meeresschutzgebiet ist 1,24 Millionen Quadratkilometer groß und enthält mehrere besonders geschützte Gebiete, wie z.B. «No-take-zones», in denen die Fischerei komplett verboten ist. Karte: British Antarctic Survey

«Das neue Datenportal verdeutlicht die enorme Menge an wissenschaftlichen Informationen und Forschungsanstrengungen, die zur Ausweisung des MPA beigetragen haben und die unser Verständnis des Ökosystems weiter verbessern und seinen Schutz für die Zukunft sicherstellen», sagt Dr. Susie Grant, Meeresbiogeografin beim British Antarctic Survey und Leiterin des Projekts. 

Jonathan Handley, Projektleiter des Marine Programme bei BirdLife International fügt hinzu: «Es ist großartig, dass dieses neue Datenportal jetzt online ist und den Beteiligten zur Verfügung steht. Es ist ein unverzichtbares Instrument, das wesentlich dazu beigetragen hat, dass die BirdLife International Marine Programme ein globales Netzwerk von wichtigen Standorten für Vogelarten identifizieren und überwachen können.»

Zusätzlich zu den vielfältigen Informationen enthält das Datenportal auch einen Forschungs- und Überwachungsplan für das Meeresschutzgebiet, um künftige wissenschaftliche Aktivitäten zu lenken, die zu einem besseren Verständnis des marinen Ökosystems beitragen, Art und Ausmaß künftiger Veränderungen beurteilen und Informationen zur Bewertung der Wirksamkeit des Schutzgebiets liefern.

Das Schutzgebiet wird alle fünf Jahre auf seine Wirksamkeit hin überprüft, um sicherzustellen, dass die Schutzmaßnahmen weiterhin greifen und die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse berücksichtigt werden.

Julia Hager, PolarJournal / Originaltext: British Antarctic Survey

Link zum Datenportal: South Georgia and South Sandwich Islands MPA Data Portal

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