Die Regierung von Südgeorgien und den Südlichen Sandwichinseln erklärte gestern, am 5. Juli 2022, die gesamte Landmasse der einzigartigen Naturparadiese als Schutzgebiet — fast genau ein Jahr nach der Ankündigung. Neben der gesamten maritimen Zone der Inseln sind somit nun auch die terrestrischen Ökosysteme geschützt, womit die Regierung ihre im Programm «Pathway to Protection» eingegangene Verpflichtung erfüllt.
Das neue terrestrische Schutzgebiet umfasst insgesamt 3.800 Quadratkilometer und ergänzt das seit 2012 bestehende Meeresschutzgebiet mit 1,24 Millionen Quadratkilometern, sodass die gesamte Wasser- und Landfläche von Südgeorgien und den Südlichen Sandwichinseln nun in einem Schutzgebietssystem liegt. Dieses ganzheitliche Ökosystemmanagement mit nachhaltiger Nutzung und nachhaltigem Schutz dürfte weltweit einzigartig sein.
«Als meine Amtszeit als Kommissar für Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln zu Ende ging, war ich hocherfreut, den Erlass zu unterzeichnen, der das gesamte Gebiet zum Schutzgebiet erklärt. Dies ist ein weiterer Schritt bei der Umsetzung von Protect, Sustain, Inspire, dem Rahmenwerk, das wir für die Erhaltung dieser einzigartigen Inseln entwickelt haben. Die Aufrechterhaltung unserer Fortschritte bei der Schaffung eines „Ökosystems im Aufschwung“ ist eine Leidenschaft, die allen in der Regierung am Herzen liegt. Es war wirklich ein Privileg, ein so großartiges Team zu leiten, und ich weiß, dass es meinem Nachfolger ebenso gute Dienste leisten wird», sagt Seine Exzellenz Nigel Phillips CBE, der scheidende Kommissar für Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln.
Während die Verordnung über die besonderen Schutzgebiete das Betreten der Südlichen Sandwichinseln ohne Genehmigung verbietet, bleiben auf Südgeorgien touristische Besuche erlaubt. Allerdings wird es auf ganz Südgeorgien verstärkte Schutzmaßnahmen geben.
Südgeorgien ist in der Tat eine weltweite Rarität; die Menschen sind von seiner spektakulären Schönheit und Tierwelt fasziniert. Durch sorgfältige Bewirtschaftung werden Besucher seit Jahrzehnten von den Naturwundern inspiriert. Wir begrüßen daher diese Entscheidung, die Gesamtheit dieser Inseln für künftige Generationen zu schützen. Wir freuen uns darauf, einen Beitrag zum Managementplan für die Schutzgebiete zu leisten, die Ziele des nachhaltigen Tourismus zu unterstützen und Botschafter für den weiteren Schutz Südgeorgiens zu schaffen.
Amanda Lynnes, Direktorin für Umwelt bei der IAATO
Laut der Meldung der Regierung von Südgeorgien und den Südlichen Sandwichinseln dient das Terrestrische Schutzgebiet Südgeorgien der Erhaltung, dem Schutz und der Bewahrung des Ökosystems und der Wiederherstellung der einheimischen Artenvielfalt. Sämtliche Aktivitäten wie Forschung oder Medienprojekte müssen nachhaltig verwaltet werden und deren Auswirkungen auf das Ökosystem sollen bewertet und entsprechend gesteuert werden.
«Das ist eine fantastische Nachricht – es ist großartig zu sehen, dass Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln beim Umweltschutz bahnbrechend sind, und wir sind stolz darauf, dass unsere Forschung zum Verständnis dieses Ökosystems und der dortigen Tierwelt beigetragen hat», freut sich Professor Dame Jane Francis, Direktorin des British Antarctic Survey.
Zudem wird die Schutzgebietsverordnung dazu beitragen, eine nachhaltige Tourismusindustrie zu entwickeln, damit die Menschen die Möglichkeit haben, diese faszinierenden Lebensräume zu erkunden und ihr Wissen über die biologische Vielfalt der Insel zu erweitern, wie es in der Meldung heißt. Das Ziel der Regierung sei es, ein wirklich nachhaltiges Besuchererlebnis zu schaffen und diese globale Rarität zu erhalten — ein Ökosystem, das sich erholt.
Ein detaillierter Managementplan und verbesserte Vorschriften für die Schutzgebiete sollen in den kommenden 12 Monaten entwickelt werden, um sicherzustellen, dass die terrestrischen Ökosysteme das hohe Schutzniveau bekommen, das sie verdienen.
Mit der Ausweisung des neuen Schutzgebiets kommt die Regierung von Südgeorgien und den Südlichen Sandwichinseln ihrer Vision von «ökologischer Erholung und Widerstandsfähigkeit durch weltweit führendes, evidenzbasiertes, nachhaltiges Management», wie in ihrem Rahmenwerk «Protect, Sustain, Inspire» beschrieben, einen großen und wichtigen Schritt weiter. Das Schutzgebiet trägt auch zur Erreichung der Ziele der britischen Regierung bei, die sich im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt einsetzt, 30 Prozent der Landfläche und der Ozeane bis 2030 unter Schutz zu stellen (kurz «30 by 30»).
Julia Hager, PolarJournal