Die «Le Commandant Charcot»der französischen Reederei Ponant erreichte am 13. Juli 2022 erstmals mit Passagieren 90° Nord. Bereits im vergangenen September startete das Expeditions-Kreuzfahrtschiff mir der Polareis-Klasse PC2 auf einer Testfahrt zum Nordpol und war somit das erste französische Schiff überhaupt am nördlichsten Punkt der Erde. In den letzten Jahren war es nur der russische Atomeisbrecher «50 Years of Victory» welcher regelmässig Touristen ab Murmansk zum Nordpol brachte.
Die «Le Commandant Charcot», benannt nach einem berühmten französischen Entdecker, erreichte am 13. Juli den Nordpol, nachdem es mehrere Tage lang seinen Weg durch Hunderte von Kilometern Packeis gebrochen hatte. Das Schiff startete in Richtung Nordpol von Longyearbyen auf Svalbard aus. Enden wird die Nordpol-Expedition nach 15 Tagen in Island. Im August und September 2022 stehen noch zwei weitere Reisen zum Nordpol ab/bis Longyearbyen im Angebot. Im Sommer 2023 sind vier Abfahrten zum Nordpol geplant. Der Spass ist aber nicht gerade billig, beginnt doch der Reisepreis inkl. Charterflug ab/bis Paris bei € 34’620.
Touristische Schiffsreisen zum Nordpol werden seit mehr als 20 Jahren in geringer Zahl durchgeführt, aber bisher fanden sie nur auf relativ spartanischen russischen Eisbrechern statt, die von Quark Expeditions und Poseidon Expeditions gechartert wurden. Mit Ponant ist nun ein neuer Player auf dem Markt. Da zurzeit Sanktionen gegen russische Gesellschaften verhängt wurden ist aktuell Ponant der einzige Anbieter mit einer Nordpoltour.
Die «Le Commandant Charcot» ist nicht nur robust, sondern auch elegant und hochwertig. Sie verfügt über geräumige Suiten und Kabinen, von denen jede über einen Balkon verfügt. Auf dem Schiff gibt es auch zwei Restaurants mit Gerichten des berühmten Küchenchefs Alain Ducasse, sowie ein Wellness-Center mit einem Salzwasser-Innenpool, einem Fitnessstudio und einem Deckbereich mit einem beheizten Whirlpool.
Heiner Kubny, PolarJournal