Ausschreibung für den Bau des Internationalen Antarktiszentrums in Punta Arenas eröffnet | Polarjournal
Der mächtige Bau des Internationalen Antarktiszentrums in Punta Arenas, Chile, wird direkt an der Magellanstraße liegen. Bild: Gobierno de Chile

Das Internationale Antarktiszentrum in Punta Arenas ist seiner Realisierung wieder einen Schritt näher gekommen: Fast genau ein Jahr nachdem das chilenische Ministerium für Soziale Entwicklung grünes Licht für den Bau gegeben hat, wurde vor zwei Tagen das Bewerbungsverfahren für die bauliche Umsetzung eröffnet. Fünf Unternehmen haben eingehende Prüfungen der Bewertungskommission bestanden und wurden vom Ministerium für Öffentliche Arbeiten in die engere Wahl gezogen. Für das Projekt ist ein Budget von etwa 70 Millionen US-Dollar vorgesehen. 

Das Centro Antártico Internacional (CAI) soll schon bald nicht nur das wichtigste Tor zur Westantarktis für wissenschaftliche Expeditionen sein, sondern auch ein Polarforschungszentrum mit Laboren sowie ein interaktives Museum für die breite Öffentlichkeit mit einem Aquarium, einem Planetarium, einem urzeitlichen antarktischen Wald und speziellen Räumen mit nachgestelltem antarktischem Klima. Darüberhinaus sollen neben einem Auditorium und einer Esplanade für Veranstaltungen auch ein Restaurant, eine Cafeteria und eine Buchhandlung zur Verfügung stehen.

Der Forschungsbereich wird breit aufgestellt sein und unter anderem über moderne Labore verfügen, die auf Themen wie Eis, Atmosphäre und Ozean, Ökologie und Evolution, Geologie, Paläontologie und Paläoklima, Biotechnologie sowie Modellierung und Bioinformatik spezialisiert sind.

Das CAI wird knapp 33.000 Quadratmeter umfassen, wobei etwa 22.000 Quadratmeter für das Gebäude und rund 11.000 Quadratmeter für die Außenanlagen vorgesehen sind. 

Wie ein Eisberg soll das CAI erscheinen. Bild: Equipo Primer Lugar via Plataforma Arquitectura

Einer Meldung des Ministeriums für Öffentliche Arbeiten zufolge erfüllen fünf in- und ausländische Bauunternehmen die technischen, administrativen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Teilnahme am Ausschreibungsverfahren für den Bau des Internationalen Antarktiszentrums. Bis zum 24. November 2022 müssen alle Vorschläge eingegangen sein, die Eröffnung der Angebote wird am 12. Dezember 2022 erfolgen. 

Zu den zugelassenen Unternehmen gehören Baufirmen mit Hauptsitz in Spanien und Chile, wobei eine ihren Fokus auf nachhaltiges Bauen in Bezug auf die Umwelt, die Wirtschaft und die Gesellschaft legt.

Die Arbeiten könnten schon im ersten Quartal 2023 beginnen, sofern das Angebot, das den Zuschlag erhält, nicht angefochten wird und neu bewertet werden muss. Der Bau des Antarktiszentrums soll innerhalb von 36 Monaten, also bis 2026 fertiggestellt sein.

Der Minister für Öffentliche Arbeiten, Juan Carlos García, äußerte sich in der Meldung des Ministeriums zufrieden «über das große Interesse, das an der Realisierung dieses Projekts seitens der Unternehmen besteht, die eine wichtige Rolle bei der Ausführung von Infrastrukturarbeiten spielen. Wir hoffen, dass wir am Ende der Ausschreibung über wettbewerbsfähige Angebote verfügen werden, die es uns ermöglichen, in der ersten Hälfte des Jahres 2023 mit den Arbeiten am CAI zu beginnen, das zu einem städtebaulichen Wahrzeichen und einer weltweiten Referenz für wissenschaftliche und logistische Aktivitäten im Zusammenhang mit der Antarktis werden soll». Er fügte hinzu: «Für unsere Regierung ist es eine Priorität, mit den Regionalregierungen bei Projekten zusammenzuarbeiten, die einen wirtschaftlichen und touristischen Impuls für die Regionen bedeuten. Mit dem Gouverneur Jorge Flies haben wir darüber gesprochen, wie wichtig es ist, dieses Projekt nicht nur für Punta Arenas, sondern auch für [die Provinz] Magallanes zu verwirklichen.»

Julia Hager, PolarJournal 

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