Grönland will Genehmigung zum Abbau seltener Erden ablehnen | Polarjournal
Kuannersuit droht für Narsaq zu groß zu werden (Foto: Greenland Minerals)

Die grönländischen Behörden haben Greenland Minerals, einem an der australischen Börse notierten Bergbauunternehmen, mitgeteilt, dass sie nicht beabsichtigen, eine Genehmigung für das Seltene-Erden-Projekt Kuannersuit zu erteilen, da der Betrieb gegen die Gesetze verstoßen würde, die den Uranabbau verbieten. Das Gestein in der Nähe der Stadt Narsaq (Bild oben) im Süden Grönlands, wo die Mine entstehen soll, ist nicht nur reich an Seltenen Erden, sondern enthält auch dreimal mehr Uran als nach dem Verbot zulässig.

Die grönländische Legislative hat das Verbot im November wieder in Kraft gesetzt, um das Kuannersuit-Projekt zu verhindern. Die Maßnahme bedeutete praktisch das Aus für ein Projekt, das lange Zeit auf dem besten Weg war, eines der größten Seltene-Erden-Projekte der Welt zu werden.

Nachdem Greenland Minerals im Jahr 2007 (damals noch unter dem Namen Greenland Minerals and Energy) zunächst eine Lizenz zur Erkundung des Kuannersuit-Gebiets als Standort für eine potenzielle Mine erhalten hatte, wurde dem Unternehmen im Jahr 2020 eine vorläufige Genehmigung für die Aufnahme des Betriebs erteilt, vorbehaltlich der Genehmigung unabhängiger Prüfungen der Auswirkungen des Betriebs auf das umliegende Gebiet, einschließlich des 8 km vom Kuannersuit-Standort entfernten Narsaq.

Die Aussichten für das Projekt änderten sich im April letzten Jahres dramatisch, als es ein zentrales – und letztlich entscheidendes – Thema bei den vorgezogenen Parlamentswahlen war, bei denen die vorherige Regierung durch eine Koalition ersetzt wurde, die sich im Wahlkampf gegen den Uranabbau ausgesprochen hatte.

Immer noch ein toller Anblick, auch wenn die Aussichten ziemlich trübe sind (Foto: Greenland minerals)

Nachdem Greenland Minerals nach der Wahl wiederholt mitgeteilt wurde, dass die Regierung darauf hinwirken würde, Kuannersuit zu verhindern, beschloss das Unternehmen im März, ein Schiedsverfahren gegen die Regierungen Grönlands und Dänemarks einzuleiten. Das Verbot wurde 2013 aufgehoben, um dem Unternehmen die Erschließung des Kuannersuit-Geländes zu ermöglichen. Das Unternehmen hofft, dass ein Schiedsgericht entweder entscheidet, dass es von dem Gesetz ausgenommen bleibt, oder dass es für die 12 Milliarden Euro, die es in Grönland ausgegeben hat, entschädigt wird.

„Grönland hat uns ursprünglich als ausländische Investoren eingeladen, ein Seltene-Erden-Projekt zu entwickeln und zur grönländischen Wirtschaft beizutragen“, sagte Daniel Mamadou, der Geschäftsführer von Greenland Minerals. „Seit 2007 ist das Unternehmen seiner Verpflichtung nachgekommen, das gesamte personelle und finanzielle Kapital einzusetzen, das erforderlich ist, um das Kvanefjeld (Kuanersuit, Anm. d. Red.) zu einer Anlage von Weltrang zu machen.

Greenland Minerals hat zwei Wochen Zeit, um die Entscheidung zu überprüfen und eine Stellungnahme abzugeben. Das Unternehmen plant, gegen die Entscheidung Einspruch zu erheben, auch wenn Sprecher erklärten, dass es davon ausgeht, dass die Entscheidung nicht geändert wird. Stattdessen konzentriert Greenland Minerals seine Bemühungen auf das Schiedsverfahren, das durch die bevorstehende Ablehnung beeinflusst werden könnte.

„Trotz der derzeitigen Situation hoffen wir, dass das Gerichtsverfahren eine fundierte Bewertung des Projekts gemäß den lokalen Gesetzen und Vorschriften sowie den Bedingungen der Explorationslizenz, auf die wir uns seit über einem Jahrzehnt in gutem Glauben verlassen haben, ermöglicht und dass der Entscheidungsentwurf überdacht wird“, sagte Mamadou.

Kevin McGwin, PolarJournal

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