Antarktis – der Winter ist vorbei | Polarjournal
Nach vier Monaten Dunkelheit kündigt sich die Sonne schon Tage vor dem ersten Aufgang mit spektakulären Farben am Horizont an. (Foto: Hannes Hagson)

Die 12-köpfige Besatzung der Forschungsstation Concordia wachte Anfang August mit einem höchst willkommenen Anblick auf: Sonnenaufgang nach vier Monaten antarktischer Dunkelheit. Die Rückkehr der Sonne ist ein wichtiger Meilenstein für die isolierte und eingeschränkte Besatzung. Sie haben nun drei Viertel ihres Aufenthalts in der Antarktis hinter sich und werden sich bald darauf vorbereiten, den sommerlichen Zustrom von Forschern an der Basis willkommen zu heißen.

Der von der ESA mitgeschickte Stations-Arzt Hannes Hagson machte dieses Bild am frühen Morgen des 5. August 2022 von der Eingangstür der Forschungsstation aus. (Foto: Hannes Hagson)

„Die Zeit hier hat die seltsame Eigenschaft, gleichzeitig sehr schnell und sehr langsam zu vergehen“, teilte er mit, „und in nur zwei Tagen erwarten wir, dass die Sonne uns hier bei 75 Grad Süd zurückbringt! Das zurückkehrende Tageslicht hat uns alle sicherlich aufgemuntert und fängt an, den Beginn des letzten Teils dieses Abenteuers zu spüren.“

Die Wintermonate in der Antarktis sind hart, mit Temperaturen unter -80 ° C unter einem pechschwarzen Himmel.

Um den Winterblues zu bekämpfen, ist die Crew beschäftigt, feiert die Wintermitte und die Halbzeit ihres Antarktisaufenthalts im Juni mit ihren eigenen Traditionen. Zudem nehmen die ‘Concordianer’ im Juli an den Antarktis-Winterspielen teil. Stationen mit einer Wintermannschaft in der Antarktis nehmen an einer Reihe von körperlichen Herausforderungen und freundschaftlichen Wettkämpfen teil.

Die Forschungsstation Concordia in der Antarktis befindet sich auf einem Plateau 3200 m über dem Meeresspiegel. Ein Ort der Extreme, die Temperaturen können im Winter auf –80 °C fallen. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt –50 °C. In dieser Region können keine Tiere überleben. Die nächsten Menschen sind etwa 600 km auf der russischen Wostok-Basis stationiert. (Foto: ESA)

Mitte August kommt nicht nur das Sonnenlicht, sondern auch die Produktionsarbeiten für das ‚Antarctic Film Festival‘, wobei jede Basis ein Originalstück einreicht.

Natürlich ist es nicht alles Spaß und Spiel. Hannes war mit biomedizinischer Forschung beschäftigt, da er weiterhin Daten von Urin-, Stuhl- und Blutproben der Besatzung sowie kognitive und psychologische Messungen durch Fragebögen sammelt, um die Auswirkungen isolierter, beengter und extremer Umgebungen auf den menschlichen Körper zu untersuchen.

Im Oktober wird die Crew damit beginnen, die Basis für die Sommerkampagne vorzubereiten. Für die rund 40 ankommenden Forscher müssen Räume und Zelte hergerichtet werden.

Begleiten Sie Hannes bei diesem Abenteuer im Concordia. Blog

Quelle: ESA / Hannes Hagson

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