Antarktis-Technologie benannt nach griechischer Göttin | Polarjournal
«ARTEMIS» wird an schwer zugänglichen Orten der Antarktis und auf subantarktischen Inseln eingesetzt, da wo Forscher nur schwer hinkommen. (Foto: AAD)

Die Australian Antarctic Division wird drei automatisierte Hightech-Wetterstationen mit Kameras und Satellitenkommunikation in abgelegenen Teilen der Ostantarktis und der Subantarktis einsetzen.

Die Einheiten mit dem Namen «ARTEMIS», in Anerkennung der griechischen Göttin der Wildnis, Natur und wilden Tiere, werden die Umweltüberwachung an Orten verbessern, die von Australien weit entfernt sind und im Winter nicht angefahren werden können, darunter die Larsemann Hills, Bunger Hills und Heard Island.

Vorerst werden zwei «ARTEMIS»-Anlagen auf dem antarktischen Kontinent und eine auf der subantarktischen Insel Heard Island stationiert. (Grafik: Heiner Kubny)

AAD Polar Technology Manager Lloyd Symons sagte, dass die Einheiten Wetterdaten sammeln werden, die für die Klimaforschung nützlich sind, wie Schneefall, Windgeschwindigkeit und Temperatur.

„Zusammen mit Wetterinformationen kann «ARTEMIS» die Verwaltung und Nutzung unserer Remote-Infrastruktur an Außendienststandorten unterstützen, um festzustellen, ob oder wann sie gewartet werden müssen“, meint Symons.

„Die Einheiten senden im Sommer regelmäßig Bilder per Satellit an die AAD-Zentrale und können aus der Ferne neu programmiert werden, um den Beobachtungszeitplan nach Bedarf anzupassen.“

„Abhängig von ihrem Standort werden Fotos und Videos auch wichtige Informationen über lokale Populationen von Seevögeln und anderen Wildtieren liefern, um die Umweltüberwachung in der Antarktis zu unterstützen.“

Die Ingenieure Will Rigby (links) und Mark Milnes untersuchen die Konstruktion von «ARTEMIS» in Hobart (Foto: Nick Storr)

«ARTEMIS» wurde von den Ingenieuren der Technologie- und Innovationsabteilung der AAD in Hobart entworfen, wobei ein Teil der Herstellung in Queensland durchgeführt wurde.

Jede Einheit besteht aus einem 650 Kilogramm schweren quadratischen Stahl- und Aluminiumrahmen mit Halterungen für ein Solarpanel auf dem Dach und eine Satellitenantenne.

Ein vier Meter hoher Mast erhebt sich über dem Rahmen und beherbergt zwei Kameras sowie einen Wettersensor mit Ultraschall-Windmessung.

AAD Electronics Design Engineer Mark Milnes sagte, sein Team habe «ARTEMIS» entwickelt, um mit den extremen Bedingungen der Antarktis fertig zu werden.

„Der Wettersensor misst Windgeschwindigkeit und -richtung anhand von Geräuschen sowie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Niederschlag und Druck“, sagte Mark Milnes.

„Wichtig ist, dass der Sensor keine beweglichen Teile hat und Temperaturen von minus 52° Celsius und Windgeschwindigkeiten von mehr als 270 Kilometern pro Stunde standhalten kann.“

Ein gut gemachter Job. Expeditionsteilnehmer der Forschungsstation Davis testen «ARTEMIS» (Foto: AAD)

Augen in der Antarktis

Direkt unter dem Wettersensor befindet sich eine 25-fach-Zoomkamera mit 360-Grad-Ansicht und eine zweite, kleinere Kamera, die sich in ein Schutzgehäuse hinein- und herausbewegt.

„Wir haben zwei Kameras für Redundanz, und wir werden sie wahrscheinlich jede Stunde für ein paar Minuten zu unterschiedlichen Zeiten laufen lassen“, sagte Mark Milnes.

„Sie laufen nach einem vorprogrammierten Zeitplan, aber wir können ihr Timing und ihr Sichtfeld von Tasmanien aus in Echtzeit anpassen.“

Im Sommer liefert das Solarpanel die Energie und im Winter und bei Dunkelheit sorgt eine Batterie für den Betrieb der Anlage.

Während die gesammelten Daten und Bilder sicher im Instrument gespeichert werden können, besteht das Ziel darin, über das australische Antarktis-Datenzentrum eine Übertragung nahezu in Echtzeit über Satellit an den Ort zu ermöglichen, an dem sie benötigt werden.

Der erste «ARTEMIS» wurde Anfang 2022 zum Testen an die Davis-Station geliefert, bevor er später in diesem Jahr in den Larsemann Hills eingesetzt wird. Weitere Einheiten werden in den Folgejahren eingesetzt.

Alle Installationen werden Umweltverträglichkeitsprüfungen unterzogen und von wissenschaftlichen Experten und Managern gesteuert, die zusammenarbeiten, um die einzigartige antarktische und subantarktische Umwelt zu verstehen und zu schützen.

Pressemeldung: Australian Antarctic Division (AAD)

Link: Australian Antarctic Division

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