BBC kehrt mit „Frozen Planet II“ in Polarregionen zurück | Polarjournal
Die BBC zeigt auf ihren Kanälen One und Two die sechsteilige Serie «Frozen Planet II» und nimmt die Zuschauer mit in die Arktis, die Antarktis und in die Hochgebirgswelten. Noch stärker als beim ersten Teil sind dieses Mal wissenschaftliche Aspekte ebenfalls vertreten. Video: Youtube BBC

Natursendungen im Fernsehen sich ziemliche Quotenknüller. Denn die Sendungen und Serien erlauben dank modernster Technik und viel Engagement der Drehteams faszinierende und manchmal sogar bisher unbekannte Einblicke in die Natur und die Tiere. Besonders heben sich dabei die Serien der britischen BBC hervor. Vor 11 Jahren brachte der Sender mit seiner Dokumentation «Frozen Planet» die eisigen Regionen der Erde, besonders der Polargebiete den Zuschauern näher und verursachte einen wahren Hype. Nun geht die Serie in die zweite Runde mit «Frozen Planet II».

In sechs Teilen zeigen die Macher der Serie den Zuschauern die verschiedenen Regionen, die zu den Eiswelten der Erde gehören. Egal, ob es die gletscherüberzogene Bergregionen des Himalya oder der Alpen oder die weiten des Arktishen Ozeans sind, alle Bereiche der globalen Kryosphäre werden beleuchtet und von Sir David Attenborough wieder erklärt. Der Fokus der Serie liegt, wie schon beim letzten Mal, auf den tierischen Bewohnern und ihren verschiedenen Anpassungen an ein Leben in der Kälte. Die Serie wird zurzeit nur auf den Kanälen der BBC gezeigt und ist auch als Buch erhältlich. Wann eine deutsche Fassung erscheinen wird, ist zurzeit noch nicht bekannt.

Wer jetzt erwartet, dass es sich bei der neuen Serie um einen Aufguss des erfolgreichen ersten Teils, der vor elf Jahren die Massen begeisterte, wird bei den neuen Aufnahmen eines Besseren belehrt. Während 4.5 Jahren waren Filmteams in 18 Ländern unterwegs und harrten bei teilweise tiefsten Minustemperaturen mitten in den abgelegensten Regionen wochenlang aus, um neues Material zu erhalten. Dabei wurden sie von Wissenschaftlern der British Antarctic Survey BAS beraten. Dr. Huw Griffiths und Professor Mike Meredith hatten diese Rollen übernommen. Der leitende Produzent der Serie, Mark Brownlow erklärt, dass man sich nicht nur auf wunderschöne und spannende Naturaufnahmen konzentrieren wollte. Vielmehr will man mit der neuen Serie den Zuschauern auch die Veränderungen, denen die Eiswelten heutzutage stärker denn je unterworfen sind, auf verständliche Weise näherbringen.

Einer der Drehorte für die Serie war der Thwaites-Gletscher in der Westantarktis. Dort begleitete das Filmteam Forschungsteams, die in der Region die Auswirkungen auf eines der grössten Gletschersysteme der Westantarktis untersuchen. Solche Themen will «Frozen Planet II» ebenfalls dokumentieren. Bild: Aleksandra Mazur

Neben den spektakulären Tieraufnahmen folgten Filmteams dieses Mal auch Forschungsteam zu den Hotspots der Auswirkungen der Klimaveränderungen. Zum ersten Mal konnte dabei ein Kamerateam Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum Thwaites-Gletscher begleiten und dort den Forschenden über die Schulter blicken. Das Ziel dieser Zusammenarbeit war es, die Öffentlichkeit stärker in die Thematik eintauchen zu lassen und zu zeigen, dass die Arbeit dort kein Hokuspokus ist, wie viele Skeptiker behaupten. «Die Zusammenarbeit mit der BBC ermöglicht es uns, die Botschaft über die Bedrohung unserer eisigen Welten durch den Klimawandel zu verbreiten», erklärt Mike Meredith. «Wir möchten jedoch nicht nur auf diese Gefahren hinweisen, sondern auch die Zuschauer für die Wunder dieser Orte begeistern und ihnen einen Einblick in die Bemühungen der Wissenschaft geben, diese besonderen Orte besser zu verstehen.»

Wie schon im ersten Teil gelang es Kamerateams teilweise einzigartige und detaillierte Aufnahmen zu machen. Beispielsweise konnte zum ersten Mal gezeigt werden, wie Klappmützen in der Arktis ihren Nasensack aufblasen und wie Weibchen darauf reagieren. Video: Youtube BBC

Auch in der Arktis, vom Packeis bis zu den tiefverschneiten Regionen weit im Inland Kanadas und Russlands, gelang es Kamerateams, einzigartige Aufnahmen zu machen. Ob es sich um das Paarungsverhalten von Klappmützen, einer hochpolaren und wenig bekannten Robbenart handelt, oder um das Jagdverhalten von Sibirischen Tigern während des Winters, den Zuschauer erwarten faszinierende und spannende Einblicke in eine Welt, die wild, rau und ungezähmt erscheint und doch sensibler auf die aktuellen Veränderungen reagiert, als man denkt.

Dr. Michael Wenger, PolarJournal

Link zur Webseite von BBC Earth und „Frozen Planet II“

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