Nachdem die letzten beiden Antarktis-Saisons wegen der Pandemie ins Wasser gefallen sind — abgesehen von einem nur kurz währenden Versuch vor einem Jahr —, ist die diesjährige Saison in vollem Gange. Zahlreiche Schiffe sind bereits unterwegs zwischen Südamerika, den Falklandinseln, Südgeorgien und der Antarktischen Halbinsel. Darauf hat sich auch das Team des South Georgia Museum in Grytviken vorbereitet. Die fünf Frauen erwarten in diesem Süd-Sommer 113 Schiffe mit insgesamt rund 15.000 Passagieren.
Zum ersten Mal hat das Museum in der ehemaligen Walfangstation Grytviken nach der Saison 2019/2020, in der es früher schließen musste, wieder vollständig geöffnet. Im Sommer 2020/2021 blieb es ganz geschlossen und in der vergangenen Saison öffnete ein kleines Team für die wenigen Besucher zeitweise seine Pforten.
In diesem Sommer erwarten die südamerikanischen Häfen Rekordzahlen an Expeditions- und Kreuzfahrtschiffen, die ihre Passagiere in die Antarktis bringen. Darauf hat sich auch das britische Museumsteam eingestellt: Sie haben Anmeldungen von 113 Schiffen erhalten, die rund 15.000 Passiere nach Grytviken bringen — so viele wie noch nie zuvor.
«Wir erwarten Tausende von Besuchern», sagt Museumsassistentin Helen Balfour, deren Urgroßvater und Großväter auf Südgeorgien als Walfänger gearbeitet haben. «Ich glaube, es wird sehr schön werden.»
Gleich nach der Ankunft der fünf Frauen in Grytviken packten sie ein ganz besonderes Objekt aus: Das Krähennest von Shackletons Schiff «Quest», das zum ersten Mal seit 1922 nach Südgeorgien zurückkehrt und nun Teil der Ausstellung «Shackleton’s Last Quest» ist. Es ist zusammen mit der Kabine, in der Shackleton starb, eines der beiden Teile von Shackletons letztem Expeditionsschiff «Quest», die nach dem Untergang des Schiffs im Jahr 1962 noch existieren. Das Krähennest ist eine Leihgabe des Crypt Museum, All Hallows by the Tower, London.
Julia Hager, PolarJournal