Der grönländisch-dänische Dokumentarfilm «Twice Colonized» zeigt die persönliche Reise der grönländischen Inuit Aaju Peter, auf die sie sich nach einem Schicksalsschlag begibt. Ende letzter Woche wurde bekannt, dass der Film seine Weltpremiere auf dem renommierten Sundance-Filmfestival Anfang nächsten Jahres feiern wird.
Der Film erzählt die Geschichte der grönländischen Inuit-Anwältin und Aktivistin Aaju Peter, die ihr ganzes Leben dem Kampf für die indigenen Völker der Arktis gewidmet hat: Sie verteidigt deren Menschenrechte und kämpft dafür, ihre Kolonialherren in Kanada und in Dänemark vor Gericht zu bringen. Als ihr jüngster Sohn unerwartet stirbt, begibt sie sich auf eine komplexe und sehr persönliche Reise. Einerseits, um ihre eigenen Wunden zu heilen und andererseits, um ihre Sprache und Kultur zurückzuerobern, nachdem sie ein Leben lang weißgewaschen und zwangsassimiliert wurde, wie es auf der Webseite der Filmfirma ánorâk film heißt.
Aaju Peter tritt international für die demokratischen Rechte und die Unabhängigkeit der indigenen Völker ein, indem sie sich beispielsweise um die Einrichtung eines Forums für indigene Völker bei der Europäischen Union bemüht.
Das Drehbuch für den 92-minütigen Dokumentarfilm schrieb Aaju Peter selbst. Es folgt ihrer Arbeit in Grönland, Dänemark und ihrer neuen Heimat Nunavut, Kanada, wo sie jetzt lebt und sich auf globaler Ebene für die Rechte der indigenen Völker einsetzt.
«An dem Film wurde sieben Jahre lang gearbeitet. Für mich und Aaju war es eine lange Reise voller Lachen und Tränen, daher bin ich unglaublich gerührt über diese Anerkennung von Sundance», freut sich die dänische Regisseurin Lin Alluna, die mit «Twice Colonized» ihr Spielfilmdebüt gibt. «Aaju ist eine engagierte Person, die großzügig ihre Lebensgeschichte mit uns teilt und uns ihre Seele offenbart, damit wir von ihr lernen können. Ich hoffe, dass der Film die Welt inspirieren wird, so wie sie uns alle inspiriert hat, die wir uns zusammengetan haben, um den Film mit ihr zu drehen.»
Die Weltpremiere des Films wird auf dem kommenden Sundance-Filmfestival sein, dass vom 19. bis 29. Januar 2023 in Park City, Utah, USA stattfindet. Auf dem Cannes Film Festival im Mai 2022 gewann der Film bereits den Preis «Beste Dokumentation in Produktion».
Julia Hager, PolarJournal