ARICE — PONANT: Einreichung von Anträgen für Schiffszeit wieder möglich | Polarjournal
Die «Le Commandant Charcot» von PONANT bringt nicht nur Touristen, sondern  — in Kooperation mit dem Arctic Research Icebreaker Consortium — auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die Polargebiete. Foto: Ponant, Olivier Blaud

Polarforschung ist in vielen Fällen von verfügbaren Kapazitäten auf Forschungseisbrechern abhängig. Von diesen gibt es jedoch nur eine überschaubare Anzahl weltweit, sodass die Plätze extrem begehrt sind. Anträge für Schiffszeit müssen meist mindestens fünf Jahre im Voraus gestellt werden. Um die Kapazitäten etwas zu vergrößern hat das Arctic Research Icebreaker Consortium ARICE in Kooperation mit dem französischen Expeditionsanbieter PONANT das Programm «Ships and Platforms of Opportunity» (deutsch etwa « Schiffe und Plattformen der Gelegenheit») ins Lebens gerufen. Jetzt können Forschende zum dritten Mal Anträge für Schiffszeit einreichen: Für die Antarktissaison 2023/2024 und darüberhinaus an Bord des touristischen Expeditionsschiffs «Le Commandant Charcot» von PONANT.

Anträge für die Durchführung von Forschungsprojekten sind aus allen Bereichen der Polarwissenschaften willkommen, einschließlich marine und terrestrische Wissenschaften, unter anderem Geologie und Biologie. Anträge aus den Sozialwissenschaften werden ebenfalls entgegengenommen. Forschungsaktivitäten können durchgeführt werden auf der nördlichen Antarktischen Halbinsel, in der Bellingshausen-See, in der Margarite Bay, im Weddellmeer, auf Snowhill Island, auf Charcot Island, Peter 1st Island sowie auf Svalbard oder der Kanadischen Halbinsel.

Die «Le Commandant Charcot» ist ein hochmoderner Eisbrecher mit der Eisklasse Polar Class 2, der dem französischen Expeditionsunternehmen PONANT gehört. Das Schiff ist mit wissenschaftlichen Laboren und Einrichtungen ausgestattet und bietet bis zu vier Wissenschaftlern die Möglichkeit, an ihren regelmäßigen Fahrten zur Durchführung wissenschaftlicher Projekte teilzunehmen, heißt es in der Ausschreibung. Die Kabinen stellt PONANT kostenlos zur Verfügung, lediglich die Reisekosten und Ausgaben für den Versand von Forschungsausrüstung müssen die Forschenden selbst übernehmen. 

Forschung in den Polargebieten ist immer eine große logistische Herausforderung und Schiffskapazitäten sind rar. Deshalb werden nun auch touristische Expeditionsschiffe als Forschungsplattform genutzt. Foto: Julia Hager

Eines der Hauptziele von ARICE ist es, den zunehmenden Schiffsverkehr in den Polarregionen zu nutzen, um die Verfügbarkeit von Umweltdaten für Forschungszwecke zu verbessern. Durch den im Rahmen des Projekts eingerichteten Dialog mit der maritimen Industrie soll ein Programm für «Ships and Platforms of Opportunity“ in diesem Bereich unterstützt werden. Die Kooperation mit PONANT ist die erste gemeinsame Initiative von ARICE und der maritimen Industrie im Rahmen des Programms. 

Einreichungsfrist für Anträge: 20. Dezember 2022, 12:00 Uhr MEZ

Julia Hager, PolarJournal

Link zur Ausschreibung: https://arice-h2020.eu/ships-and-platforms-of-opportunity-call-antarctic-2023-2024/ 

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