Korea plant neue Forschungsstation | Polarjournal
Die Jang Bogo Station in der Terra Nova Bay ist die zweite Basis der südkoreanischen Antarktis-Forschungsmission. Die im Februar 2014 fertiggestellte Station beherbergt im Winter 15 Personen und 60 im Sommer. Das 4’000 Quadratmeter großen Gebäude mit drei Flügeln ist eine der größeren permanenten Stützpunkte in der Antarktis. (Foto: Korea Polar Research Institute)

Korea plant bis 2030 den Bau einer antarktischen Forschungsstation im Landesinneren. Um besser auf den Klimawandel reagieren zu können sei der Bau der neuen Station sinnvoll. Schwerpunkt sei die globale Forschung in dieser wenig bekannten Region. Dies teilte das Ministerium für Ozeane und Fischerei Ende November mit.

Im Rahmen des umfassenden Plans zur Förderung der polaren Aktivitäten des Landes beschloss die Regierung auch den Bau eines Eisbrechers der nächsten Generation, um globale Forschungsprojekte im Arktischen Ozean durchzuführen.

Die King Sejong Station wurde am 17. Februar 1988 gegründet und 2018 renoviert, um die veralteten Einrichtungen zu modernisieren und mehr Platz zu schaffen. Durch die Renovation wurde die Forschungsfläche der Station um 80 Prozent vergrößert. Im Sommer arbeiten in der Station bis zu 90 Mitarbeiter des Korea Polar Research Institute, sowie Gastwissenschaftler anderer Institutionen. Über den Winter beherbergt es nur 17 Ingenieure und Wissenschaftler, die die Station warten und routinemäßig Daten sammeln. (Foto: KOPRI)

Korea verfügt derzeit über zwei antarktische Forschungsstationen, die 1988 errichtete King-Sejong-Station auf King-George-Island und die 2014 eingerichtete Jang-Bogo-Station in der Terra-Nova-Bay. Die Fertigstellung einer dritten Station soll bis 2030 erfolgen. Die Planer möchten bis 2027 ein Standort gefunden und ausgewählt haben.

Wenn sie gebaut wird, wäre sie die erste Binnenstation Koreas und die sechste in der Antarktis. Es gibt fünf antarktische Binnenforschungsstationen, die von den Vereinigten Staaten, Russland, Japan und China betrieben werden, sowie eine, die gemeinsam von Frankreich und Italien betrieben wird.

Die RV „Araon“ ist Koreas bisheriger Eisbrecher und versorgt einerseits die Stationen und unterstützt andererseits das südkoreanische Forschungsprogramm. Bild: KOPRI

Neuer Eisbrecher geplant

Das Ministerium für Ozeane und Fischerei teilte ebenfalls mit, dass das Kabinett ein Budget von 205 Millionen US-Dollar für den Bau eines eisbrechenden Forschungsschiffs der 15.000-Tonnen-Klasse bis 2026 genehmigt hat, welches Korea helfen soll, gemeinsame Projekte bei der Erforschung des Nordpols zu leiten. Der Eisbrecher der nächsten Generation wird die Kapazität haben, 1,5 Meter dickes Eis mit einer Geschwindigkeit von drei Knoten zu brechen und so bis in den hohen Arktischen Ozean vorzudringen. Der neue Eisbrecher wird die 2009 in Dienst gestellt «RV Araon» ersetzen.

Cho Seung-hwan, Minister für Ozeane und Fischerei: „Korea ist etwa 30 Jahre zu spät dran sich den Forschungsaktivitäten am Südpol anzuschließen. Wir haben das aber durch den Bau von zwei Stationen in der Antarktis und einem Eisbrecher-Forschungsschiff in den letzten Jahren mehr als wettgemacht“. (Foto: The Korea Herald)

Satelliten zur Beobachtung der Eisschmelze

Der Plan sieht auch die Entwicklung eines Kleinstsatelliten vor, der das Abschmelzen der Gletscher in den Polarregionen beobachten und ein längerfristiges Szenario der Veränderungen des Meeresspiegels erstellen soll.

Korea werde die Zusammenarbeit mit acht arktischen Ländern, darunter die USA, Kanada und Island, durch verschiedene maßgeschneiderte Projekte verstärken und sich mit Unternehmen und Forschungsinstituten im eigenen Land zusammenschließen, fügte das Ministerium hinzu.

„Wir werden die grundlegenden Pläne umsetzen, um eine Lösung für den Klimawandel zu finden und neue fortschrittliche Technologien zu entwickeln“, sagte der Ozeanminister Cho Seung-hwan.

Website: Korea Polar Research Institute

Heiner Kubny, PolarJournal

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