Nach Grönland zu reisen und arktische Vielfalt zu erleben ist immer populärer geworden, besonders nach der Schliessung der östlichen Bereiche der europäischen Arktis. Neben den zahlreichen Schiffspassagen, die angeboten werden, ist der Luftweg mit Air Greenland ab Kopenhagen oder Reykjavik für internationale Reisende die häufigste Verbindung auf die grösste Insel der Welt. Und wie viele Fluggesellschaften hat auch Air Greenland seine Services für das neue Jahr und die neuen Herausforderungen angepasst.
Ein neues und moderneres Flugzeug, neue Ticketpreise bei den Billigtickets, Gebühren auf Sitzplatzreservierungen bei den günstigsten Flugtickets und auf Spirituosen und ein neues Food-Konzept an Bord der Auslands- und Inlandsflüge sind die Neuerungen, mit denen die grönländische Fluggesellschaft im neuen Jahr aufwartet. Das berichten sowohl die Fluggesellschaft wie auch die grönländische Zeitung Sermitisaq. Damit sollen die Flüge ab Kopenhagen und Billund nach Grönland für die Fluggäste attraktiver und angenehmer gemacht werden. Daneben steht auch noch die Eröffnung der neuen Landepiste des noch im Bau befindlichen neuen Flughafens in Nuuk als Neuerung auf der Liste.
Zuoberst der Neuerungen der Fluggesellschaft steht sicherlich ihr neues Flugzeug und Flaggschiff der Flotte «Tuukkaq», ein brandneuer Airbus A330neo-800, der Anfang Dezember in einer feierlichen Zeremonie in Grönland empfangen worden war. Das neue, leistungsfähigere und treibstoffsparendere Flugzeug wird die internationalen Verbindungen zwischen Kopenhagen und Kangerlussuaq, und später Nuuk bedienen und ersetzt den bisher verwendeten A330-200. Nach Angaben von Air Greenland sollen dabei 305 Passagiere (42 Premium und 263 Economy) an Bord dank den neuesten Features wie mehr Platz bei den Sitzen und Gepäckaufbewahrungen, modernem Unterhaltungs- und Beleuchtungssystemen und geräuschärmeren Flugzeugkabine mehr Komfort erleben. Ausserdem soll mit einem neuen und verbesserten Food-Konzept mit einem neuem Partner das Flugerlebnis verbessert werden. Neue Menus mit besserer Qualität sollen in diesem Jahr mit dem neuen Flugzeug einhergehen und das Gesamtbild von Air Greenland verbessern. Das gilt auch für die kürzeren Flugverbindungen nach Island und auf den Inlandflügen, wie Air Greenland bekanntgibt.
Auch in der Preispolitik hat Air Greenland einige Anpassungen vorgenommen. Das günstigste Angebot «Fly ‘n’ Sleep», welches aus einem One-Way Flug in der Economy-Klasse von Kopenhagen nach Kangerlussuaq als Stop-Over vor dem Weiterflug nach Ilulissat, Nuuk oder Sisimiut besteht, wurde im günstigsten Fall auf 215 Euro (1’595 Dänische Kronen) reduziert. Doch dafür müssen Fluggäste bei der Sitzplatzauswahl bis 24 Stunden vor Abflug in Zukunft Gebühren bezahlen. In die Tasche greifen müssen Fluggäste auch, wenn sie an Bord Spirituosen trinken möchten, währenddessen aber Bier und Wein neben Wasser kostenlos sind. Dafür wurde, gemäss Sermitsiaq, das Getrönkeangebot um alkoholfreies Bier kostenlos erweitert. Ebenfalls neu sollen Fluggäste in den Genuss von WiFi an Bord von «Tuukkaq» kommen. Dieser Service soll im Laufe dieses Jahres in Betrieb genommen werden. Wann genau, steht jedoch noch nicht fest.
Neben einem neuen Flugzeug ab März dieses Jahres wird Air Greenland auch eine weitere Flugverbindung von Grönland aus anbieten. Die Destination wird das durch Lego bekannte dänische Billund sein, welches von Kangerlussuaq aus angesteuert werden wird. Damit will die Airline die Nachfrage nach Westdänemark als Ziel für grönländische Passagiere befriedigen. Bedient werden soll die Route von Jettime mit einer Boeing 737-800, wie Air Greenland meldet. Damit wird eine weitere internationale Destination ab Kangerlussuaq bedient werden. Dies soll noch bis 2024 auch so weiterlaufen und danach in Richtung Nuuk verlagert werden. Dazu konnte Air Greenland vermelden, dass die für grössere Flugzeuge wie «Tuukkaq» notwendige längere Landepiste in Nuuk seit Anfang November fertiggestellt und in Betrieb ist.
Die Weichen sind also für erfolgreiche Landungen in diesem Jahr gestellt, nachdem die Airline im letzten Jahr einige Probleme hatte, sowohl technischer wie auch personeller Art,
Dr. Michael Wenger, PolarJournal