Neue Challenge unterstützt IAATO-Antarktisbotschafter | Polarjournal
Die «Ambassadorship Challenge» Karte besteht aus 24 Aufgaben, die Teilnehmer der Challenge erfüllen können und die mithelfen, mehr für den Schutz von Klima und Umwelt zuhause zu tun, was am Ende sich auch positiv auf die Antarktis auswirkt. Bild: mit freundlicher Genehmigung der IAATO

Reisende in die Antarktis sind in der Regel von der Schönheit, der Grösse, den Tieren und der scheinbaren Unberührtheit der eisigen Landschaft fasziniert und begeistert. Gleichzeitig werden sie auch mit vielen Fakten und Informationen, vermittelt von erfahrenen Expeditionsteams, über die Gefahren, die der Antarktis drohen, und den Zusammenhängen mit der restlichen Welt konfrontiert, woraus bei einigen Besuchern der Wunsch resultiert, mehr für den Schutz der Antarktis, des Klimas und der Umwelt zu tun. Der Verband der antarktischen Touranbieter IAATO fördert dies mit seinem Antarktisbotschafter-Programm und hat nun ein neues Werkzeug dazu lanciert.

Die von der IAATO gestartete «Ambassadorship Challenge» besteht aus 24 Aufgaben und Möglichkeiten, zuhause Veränderungen umzusetzen, die mithelfen, mehr für den Schutz von Klima und Umwelt zu tun. Die Aufgaben sind auf einer Karte aufgeführt, die von den Teilnehmern bei Erfüllung abgehakt werden können. Die Karte ist auf der Webseite der IAATO verfügbar und kann von allen, die daran teilnehmen wollen, heruntergeladen werden (Link am Ende des Artikels). Die Aufgaben können sowohl in der angegebenen Reihenfolge oder nach dem Zufallsprinzip erfüllt werden. Als weiteren Anreiz veröffentlicht die IAATO jeden Monat auf ihrer Facebook-Seite eine Aufgabe, an der sich die Teilnehmer beteiligen können. Auf der Seite können sie sich dann mit anderen Teilnehmern austauschen, ihre Erfolge posten und sich gegenseitig unterstützen und inspirieren.

Das Ziel der «Ambassadorship Challenge» ist es, Menschen weltweit zu inspirieren, sich mit ihrem eigenen Einfluss auf die Umwelt und das Klima zu beschäftigen. Denn sowohl der Klimawandel wie auch Umweltverschmutzung sind in einem UNO-Bericht zu den grössten Gefahren in den kommenden Jahren für das Wohl der Menschen erklärt worden und bedrohen auch die scheinbar weit entfernte Antarktis. Das soll auch den Besuchern der Antarktis im Verlauf der Reisen bewusst gemacht werden. «Jedes Jahr kehren Menschen aus der Antarktis zurück, die dazu inspiriert wurden, sich für den Schutz der Antarktis einzusetzen», erklärt Hayley Collins, Kommunikationsleiterin der IAATO. Diese Menschen können sich als Antarktisbotschafter für die Region und deren Schutz zuhause einsetzen und mit positiven Veränderungen, die zwar nach kleinen Schritten aussehen, aber doch in ihrer Gesamtheit einen grösseren Effekt haben können, etwas bewirken. «Diese Challenge ist als Startpunkt für angehende Antarktis-Botschafter gedacht, oder um denjenigen, die schon länger Botschafter sind, Ideen zu liefern.» Mit der Challenge sollen aber nicht nur die Besucher selbst angesprochen werden, sondern sie können auch andere Menschen in ihrem Umfeld einladen, daran teilzunehmen. «Es ist für jedes Alter und jede Fähigkeit etwas dabei, so dass die Botschafter auch ihre Familien mit einbeziehen können», sagt Hayley Collins weiter.

Die Antarktis gehört zwar zu den letzten grossen zusammenhängenden Wildnisregionen der Erde, ist aber nicht die unberührte Region. Kritiker des Antarktistourismus argumentieren, dass gerade der Tourismus dorthin die Region mehr schädigt als ihr nutzt. Dem gegenüber steht das Botschafterprogramm, welches Menschen dazu anregen soll, die zum Schutz der Region notwendigen Veränderungen zuhause umzusetzen. Bild: Michael Wenger

Die «Ambassadorship Challenge» wurde von der IAATO-internen Arbeitsgruppe «Bildung und Öffentichkeitsarbeit» entwickelt und ist ein Teil des Antarktisbotschafter-Programmes der IAATO. Dieses im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums des Verbandes ausgerufene Programm will zeigen, dass Tourismus und Umwelt- bzw. Klimaschutz sich nicht gegenseitig aufheben, sondern durch verantwortungsbewusstes Reisen mehr für den Schutz getan werden kann. Gerade mit dieser Challenge-Karte will die IAATO zeigen, dass man mehr aus der Antarktis mitnehmen kann als nur schöne Bilder und Erinnerungen. Denn zu den Aufgaben auf der Karte gehört beispielsweise auch Müll aufsammeln in einem Park, im Wald, oder am Strand. Um das noch etwas interessanter und unterhaltsamer zu gestalten, wurde daraus eine Art „Aufräum-Bingo“ entwickelt, welches ebenfalls heruntergeladen werden kann.

Kritiker von touristischen Aktivitäten argumentieren, dass gerade diese Reisen zur Zerstörung der Antarktis beitragen und solche Botschafterprogramme nur Schein und Marketingstrategien seien. Doch dem gegenüber steht die Überlegung, dass durch das direkte Erleben, Sehen und Fühlen und den dabei vermittelten Informationen ein konkretes Bewusstsein für Klima- und Umweltschutz entsteht. Eine Studie, die zurzeit von unabhängiger Seite durchgeführt wird, soll zeigen, ob das Prinzip tatsächlich Erfolg hat. «Das Botschafterwesen ist seit der Gründung der IAATO vor 32 Jahren ein Eckpfeiler der Organisation, und wir freuen uns sehr darüber, dass wir nun Mittel zur Verfügung stellen können, die andere dazu inspirieren und motivieren, ebenfalls ihren Beitrag für die Antarktis zu leisten», sagt Steve Jones von der Arbeitsgruppe. «Die Karte ist eine Ressource, auf die wir stolz sind, und eine hervorragende Ergänzung zu unserer wachsenden Bibliothek von Ressourcen für Antarktis-Botschafter.»

Dr. Michael Wenger, PolarJournal

Um mitzumachen, laden Sie Ihre Botschafterkarte hier herunter und beteiligen Sie sich an der Diskussion auf der Facebook-Seite der Antarktis-Botschafter.

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