Polarwissenschaften schwappen auf Paris über | Polarjournal
Die Pariser Stadtverwaltung widmet dieses Gebäude seit September 2021 dem Klima, der Wissenschaft und der Jugend und stellt es im kommenden Mai drei Tage lang der Polarwissenschaft zur Verfügung. Bild: Klima-Akademie

Forschende, die eine Karriere in der Wissenschaft beginnen oder weiterverfolgen und darüber hinaus einen Bezug zur Arktis oder Antarktis haben, treffen sich Anfang Mai in Paris. Im Mittelpunkt stehen das Polarabenteuer aus wissenschaftlicher Sicht und seine Geschichte im Rahmen einer Reihe von öffentlich zugänglichen Vorträgen.

Der Pegel der Seine könnte zwischen dem 3. und 5. Mai dieses Jahres um einige Meter steigen, diesmal für einen guten Zweck. Paris wird eine Welle von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich auf die polaren Umgebungen spezialisiert haben, an den Docks, genauer gesagt in der Klimaakademie, begrüßen. Dieses ehemalige Rathaus im 4. Stadtbezirk wird seine Türen drei Tage lang für Veranstaltungen öffnen, die der Öffentlichkeit zugänglich sind. Die Veranstaltung ist unter Vorbehalt einerAnmeldung kostenlos. Rund 100 Forschende aller Altersgruppen und Disziplinen werden ihre Entdeckungen und Fragestellungen rund um die Pole mit der Öffentlichkeit teilen.

Die Wissenschaftler kommen aus ganz Frankreich, sogar aus Übersee oder aus dem Ausland, wenn die Termine mit einem Besuch auf dem „Festland“ zusammenfallen. Dieses alljährliche Ereignis wird einmal mehr zeigen, dass die französischsprachige Welt in der Geschichte der Pole verankert ist, und zwar in einer internationalen Atmosphäre.

Das Comité National Français des Recherches Arctiques et Antarctiques (CNFRAA), das diese Veranstaltung jedes Jahr organisiert, feiert sein 65-jähriges Bestehen. „Wir vertreten Frankreich zum Beispiel im Wissenschaftlichen Ausschuss für Antarktisforschung, dem SCAR, wo die internationale Forschungsstrategie diskutiert wird“, erklärt uns die Vorsitzende Anne Choquet, Rechtswissenschaftlerin für Polarregionen an der Université de Bretagne occidentale.

Ein besonderer Abend, der auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich ist, wird die Zuhörer in die Geschichte der Polarforschung eintauchen lassen. „Wir haben einen Brief von Paul-Émile Victor gefunden, in dem er sich an den Präsidenten des CNFRAA wendet, nachdem er von einem Gespräch mit General Charles de Gaulle zurückgekehrt ist, der ihm 1961 gerade seine Unterstützung bezüglich des Adélie-Landes zugesagt hatte“, erklärt Anne Choquet.

Der Tag der Polarwissenschaften sorgt für eine Verbindung zwischen den Generationen. Abwechselnd werden etablierte Forscherinnen und Forscher und jNachwuchsforschende das Wort ergreifen. „Mit dem Roland-Schlich-Preis ermutigen wir junge Menschen, ihre Arbeiten zu präsentieren, und wir achten darauf, dass die Präsentationen pädagogisch wertvoll und seriös sind“, erklärt die Präsidentin.

Wie im Vorjahr zeichnet die der französische Ableger der Vereinigung junger Polarwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler (APECS-France) das beste Poster aus, um junge Menschen zu ermutigen, kurz und präzise über ihre Arbeit zu berichten. Coline Marciau, Doktorandin mit Spezialisierung auf Adeliepinguine, Sekretärin des CNFRAA und Kommunikationsleiterin von APECS France, erzählt uns: „Es ist eine freundliche Atmosphäre. Wir kommen zusammen, um Informationen und unsere Netzwerke auszutauschen. Es sind besondere Orte, die wir untersuchen, und das Treffen ermöglicht es uns, einen Überblick zu erhalten und über unsere Fachgebiete hinauszugehen.“

Camille Lin, Polar Journal

Anmerkung der Redaktion :

Angesichts der Herausforderungen der globalen Erwärmung, der Öffnung der Arktis, des Verlusts der biologischen Vielfalt usw. könnte die Verbreitung von Wissen von entscheidender Bedeutung sein. Wir werden an diesem Treffen ebenfalls teilnehmen, damit jeder Experte eines bestimmten Fachgebiets den Bürgerinnen und Bürgern, Entscheidungsträgern oder einfach Neugierigen den eigenen wissenschaftlichen Werdegang erläutern kann, indem die Geheimnisse der Funktionsweise der Pole entwirrt oder die Herausforderungen, die in diesen Gebieten am Werk sind, beleuchtet werden.

Wir werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in einem Vortrag und einem praktischen zweistündigen Workshop Schlüssel zur besseren Ansprache der breiten Öffentlichkeit und der Medien in die Hand geben. Wir freuen uns, alle interessierten Personen dort zu treffen.

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