Winnipeg Art Gallery zeigt 2’000 Jahre Inuit-Kunst | Polarjournal
Unbekannter Künstler. Zwei Frauen, die Fleisch in einer Wanne tragen. 1892-1901. Elfenbein. Schwarze, rote, gelbe Färbung. Schnur. (Foto: Winnipeg Art Gallery-Qaumajuq)

Seit dem 1. April 2023 zeigt die Winnipeg Art Gallery-Qaumajuq (WAG) in einer neuen Ausstellung die Entwicklung der Inuit-Kunst über die letzten 2’000 Jahre. Die fast 400 Kunstwerke datieren von 200 v. Chr. bis heute und umfassen Skulpturen, Zeichnungen, Kleidungen, Druckgrafiken und Filme. Ausgewählt wurden die Exponate, um den kreativen Ausdruck der in der Arktis lebenden indigenen Bevölkerung von Sibirien, Alaska, Kanada und Grönland, darzustellen. Die Ausstellung ist noch bis zum 7. Januar 2024 geöffnet. 

Schön präsentieren sich die Exponate in den hellen Räumlichkeiten der Winnipeg Art Gallery-Qaumajuq über die nächsten Monate. (Foto: Winnipeg Art Gallery-Qaumajuq)

Die Ausstellung befindet sich im Bereich Qaumajug, einer über 3’300 Quadratmeter grossen Erweiterung der im März 2021 eröffneten Kunstgalerie von Winnipeg. Sie beherbergt derzeit mehr als 20’000 Inuit-Kunstwerke, was sie zur grössten öffentlichen Sammlung von Inuit-Kunst der Welt macht.

Der Besucher taucht mit einer atemberaubenden Auswahl von Exponaten von Künstlern in die Kunst der Inuit ein. Kanadische Arbeiten aus der Zeit der Gegenwart präsentieren kreative Höhepunkte von Inuit-Gemeinschaften in der kanadischen Arktis aus Nunavut, Nunavik, Nunatsiavut und der Inuvialuit-Siedlungsregion.

Die WAG beherbergt eine zeitgenössische Sammlung. Für die Suche nach älteren Stücken war eine intensive Recherche notwendig. „Es war eine Lernerfahrung, herauszufinden, was in diesen frühen Perioden geschaffen wurde“, sagte die Kuratorin Dr. Darlen Coward Wight. „Aber vieles von dem, was wir ausgewählt haben, war wirklich relevant für heute.“

Figur zum Fürchten. (Foto: Winnipeg Art Gallery-Qaumajuq)

Zu sehen in der Sammlung ist zum Beispiel ein wunderschönes sehr frühes Näh- oder Nadeletui, aber auch zeitgenössische Nadeletuis sind in der Sammlung. Kanadische Werke sind geografisch weiter in die vier Inuit-Regionen in Kanada unterteilt: die Inuvialuit-Siedlungsregion in Kanadas Nordwest-Territorien; Kanadas östliches Arktisgebiet Nunavut; Nunavik im Norden von Quebec; und Nunatsiavut in der atlantisch-kanadischen Provinz Neufundland und Labrador.

Links: Noah Qinuajua, zugeschrieben, Mutter und Kind, 1952. Stein, Elfenbein, schwarze Kunststoffeinlage. 
Rechts: Davidialuk Alasua Amittu. Mythologischer Vogel, 1958. Stein. (Fotos: Winnipeg Art Gallery-Qaumajuq)

Doch nicht nur die Auswahl älterer Werke war eine Herausforderung, erklärt die Kuratorin. Auch aus den rund 28’000 Exponaten zur zeitgenössischen und modernen kanadischen Kunst entsprechende Ausstellungsstücke herauszusuchen, war eine schon beinahe furchteinflössende Erfahrung.

Darlen Coward Wight: „Es gibt viele verschiedene Themen in der Ausstellung. Es war schwierig, sich für eine Auswahl zu entscheiden. Am Ende wollten wir uns nicht nur auf ein paar Künstler konzentrieren, sondern uns auf ein oder zwei Werke von einer Reihe von Künstlern beschränken, die wir für wichtig hielten.“

So wurden Werke von mehr als 90 zeitgenössischen Künstlern ausgewählt, darunter alle, von Annie Pootoogook und Jutai Toonoo aus Nunavut bis zur aus Nunavik stammenden Künstlerin Syollie Amitu und dem Inuvialuit-Künstler Abraham Anghik Ruben.

Website: Winnipeg Art Gallery

Heiner Kubny, PolarJournal

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