Eiscamp Barneo will 2024 zurückkehren | Polarjournal
Schon wieder reichte es nicht bis zur Ziellinie. Die Absage des Ice Camp Barneo in diesem Jahr bedeutet auch ein fünftes Mal keinen nördlichsten Marathon der Welt (hier im Jahr 2016). Seit der Bekanntgabe der diesjährigen Absage wird über die Zukunft des Camps wild spekuliert (Foto: Dr. Michael Wenger)

Das Ice Camp Barneo war noch nie ein leicht zu erreichendes Ziel. Das in Schweizer Besitz befindliche und von Russland betriebene Camp wird auf einer Eisscholle etwa 100 km vom Nordpol entfernt errichtet und existiert nur einige Wochen im April und Mai. Doch seine Lage macht es zum idealen Ort für den Beginn oder das Ende einer Polarexpedition, ebenso wie es als Austragungsort des nördlichsten Marathons der Welt berühmt wurde und als Ort, an dem interessierte Reisende den Nordpol von ihrerWunschliste abhaken können.

Aber in den letzten Jahren war es unmöglich, Barneo zu erreichen. Im Jahr 2019 musste die Barneo AG, die das Lager betreibt, es aufgrund eines Konflikts zwischen den russischen Behörden und den ukrainischen Piloten, die für den Transport von Menschen und Ausrüstung angeheuert wurden, absagen. In den Jahren 2020 und 2021 waren die von der Osloer Regierung verhängten Reisebeschränkungen für Svalbard, von wo aus der Weg zum Camp jeweils startet, ein Hindernis. Im vergangenen Jahr spielte der Krieg Russlands gegen die Ukraine ebenso eine Rolle wie die anhaltenden Beschränkungen für Covid und das norwegische Verbot, den Flughafen in Longyearbyen, der wichtigsten Siedlung Spitzbergens, zu benutzen.

Sehr zum Leidwesen von Abenteurern aus aller Welt wurde das Camp auch in diesem Jahr wieder abgesagt, nachdem Luftfartstilsynet, die norwegische Behörde für die zivile Luftfahrt keine Genehmigung für Flüge von Longyearbyen aus erteilt hatte.

Seit die Nachricht von der Absage des diesjährigen Camps bekannt wurde, kursieren in den sozialen Medien Gerüchte über das Camp und seine Zukunft. Die Barneo AG hat daraufhin in einer Stellungnahme an das PolarJournal (siehe unten) erklärt, dass sie davon ausgeht, dass das Camp im Jahr 2024 wieder stattfinden wird.

PolarJournal

Erklärung:

„Bedauerlicherweise hat die norwegische Zivilluftfahrtbehörde Camp Barneo die Genehmigung für den Flugbetrieb von Longyearbyen aus (aufgrund des Umweltschutzes) verweigert.

Gegen diese Ablehnung wird zwar Berufung eingelegt, aber die Zeit, die für das notwendige Gerichtsverfahren benötigt wird, und der Mangel an sofort verfügbaren Alternativen haben es unmöglich gemacht, das Camp 2023 von Norwegen aus durchzuführen.

Trotz der oben genannten Umstände und angesichts der bereits eingegangenen vertraglichen Verpflichtungen wurde das Camp Barneo in dieser Saison betrieben, allerdings nur in minimaler Form, um einige Flüge von Khatanga in Russland aus zu ermöglichen.

Die Leitung von Camp Barneo hat bereits erste Gespräche mit der norwegischen Zivilluftfahrtbehörde aufgenommen, um einen tragfähigen Kompromiss zu finden, der alle Beteiligten zufrieden stellt und es ermöglicht, dass das Camp im Jahr 2024 vollständig in Betrieb genommen werden kann.

Vor diesem Hintergrund prüfen wir die Möglichkeit, ein norwegisches Unternehmen zu gründen, das das Camp in Zukunft betreiben soll.

Diese Gespräche sind noch im Gange und wir werden weitere Ankündigungen machen, sobald wir mehr Klarheit darüber haben, von wo aus wir das Camp Barneo 2024 betreiben werden.“

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